Der Gründer der rechtspopulistischen Lega Nord und langjährige italienische Minister, Umberto Bossi, will eine neue Partei ins Leben rufen. In Begleitung seiner Frau Manuela und einiger Getreuer übergab der 71-jährige Politiker am Freitag einem Anwalt die erforderlichen Unterlagen für die neue Gruppierung, wie die Nachrichtenagentur Ansa meldete.
Bossi prägte die Ära des im November 2011 zurückgetretenen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi mit, zu dessen Verbündeten er zählte, den er aber auch immer wieder öffentlich kritisierte. Angesichts schwerer Gesundheitsprobleme und Betrugs- und Korruptionsermittlungen gegen ihn war Bossi im April 2012 als Chef der Lega Nord zurückgetreten. Er übernahm das eigens für ihn eingerichtete Ehrenamt eines Präsidenten der Partei.
Zunehmend lief ihm der ehemalige Innenminister und jetzige Lega-Nord-Chef Roberto Maroni den Rang ab. Die Lega Nord, die für eine größere Autonomie Norditaliens eintritt, regiert dort mit Unterstützung von Berlusconis Partei Volk der Freiheit drei große Regionen: Lombardei, Venetien und Piemont.