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Gewaltsame Proteste gegen Muslimbrüder in Libyen

Zentrale der JCP-Partei in Tripolis gestürmt
Veröffentlicht: 27. Juli 2013 21:01 Uhr
Die Ermordung eines prominenten Kritikers der Muslimbruderschaft hat am Samstag in mehreren libyschen Städten gewaltsame Proteste gegen die Islamisten ausgelöst. In Benghazi wurden zwei Gebäude in Brand gesetzt. Als Reaktion kündigte Regierungschef Ali Zeidan eine Regierungsumbildung an. Zudem gab es in Benghazi einen spektakulären Gefängnisausbruch. Mehr als tausend Häftlingen gelang die Flucht.

In der ostlibyschen Stadt Benghazi, wo am Freitag der Anwalt Abdelsalam al-Mosmary nach einem Moschee-Besuch aus dem Hinterhalt erschossen worden war, demonstrierten am Samstag Hunderte gegen die Muslimbruderschaft. Sie setzten zwei Gebäude in Brand, eines der Bruderschaft und eines ihrer Partei JCP. In der Hauptstadt Tripolis zogen Demonstranten auf den Platz der Märtyrer. Zudem stürmten Jugendliche die Zentrale der JCP in der Hauptstadt, verwüsteten sie und zogen dann weiter zur Zentrale der größten Partei, der liberalen NFA.

Angesichts der gewaltsamen Proteste gegen die Islamisten soll nun in Libyen die Regierung umgebildet werden. Die Zahl der Ministerien solle reduziert werden, um eine bessere Leistung in der derzeitigen Lage zu erreichen, sagte Regierungschef Ali Zeidan am Samstag.

Im nordostlibyschen Benghazi sind zudem am Samstag nach Angaben aus Sicherheitskreisen mehr als tausend Häftlinge aus einem Gefängnis ausgebrochen. Es habe einen Aufstand der Gefangenen und einen Angriff von außen auf die Haftanstalt al-Kuifja gegeben, sagte ein Vertreter der Sicherheitskräfte. Darauf sei den Häftlingen die Flucht gelungen. Der Großteil der Gefangenen sei wegen normaler Vergehen in der Haftanstalt gewesen.

Libyens Regierungschef Ali Zeidan bestätigte den Gefängnisausbruch. Ihm zufolge griffen Anrainer das Gefängnis an, weil sie die Haftanstalt nicht mehr in der Nähe ihrer Wohnungen wollten. Grenzposten und Sicherheitskräfte seien angewiesen worden, die Entflohenen wieder festzunehmen.

In Libyen ist die massive Gewalt zwei Jahre nach dem Sturz von Machthaber Muammar al-Gaddafi ein großes Problem beim Wiederaufbau des nordafrikanischen Landes.

(Quelle: salzburg24)

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