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Großbritannien denkt an Blockade von EU-Gesetzen

Veröffentlicht: 31. Mai 2013 15:27 Uhr
Der britische Außenminister William Hague will, dass Entscheidungen der EU künftig von nationalen Parlamenten blockiert werden können. Das sagte Hague am Freitag bei einer Rede zur Europapolitik in Neuhardenberg bei Berlin nach einem im Voraus verbreiteten Redemanuskript. Er plädiert für eine "Rote Karte", die den nationalen Parlamenten als Veto-Instrument zur Verfügung stehen sollte.

"Wir sollten vielleicht noch weiter gehen und über eine Rote Karte nachdenken, die den nationalen Parlamenten das Recht geben würde, Gesetzesvorhaben (der EU) zu blockieren", sagte Hague. Dies solle dann passieren, wenn die Parlamente die Vorhaben für eine zu große Einmischung oder für nicht verhältnismäßig halten.

Hague, der in der Konservativen Partei von Großbritanniens Premierminister Cameron als Euroskeptiker gilt, kritisierte die Politik aus Brüssel scharf. Die Menschen in Großbritannien verstünden nicht, warum Bürger anderer EU-Länder nach ihrer Rückkehr in die Heimat Leistungen in Großbritannien in Anspruch nehmen könnten. Er spielte damit auf eine Klage der EU-Kommission vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) an. Die Kommission ist der Auffassung, dass Großbritannien Menschen aus anderen EU-Ländern jahrelang Sozialleistungen vorenthalten hat.

Die von elf der 27 EU-Länder beschlossene Finanztransaktionssteuer sowie die Bonusbremse bei der Bezahlung von Bankern bezeichnete Hague als "unsinnige Regeln". "Wenn wir unsere Wirtschaft durch unternehmensfeindliche Regeln strangulieren, können wir sicher sein, dass Singapur, Dubai und New York nur darauf warten, sich diese Torheit zunutze zu machen", sagte Hague.

Die Europäische Union habe ein Wettbewerbsproblem. Europas Anteil an der globalen Wirtschaftsleistung könne sich Prognosen zufolge bis 2030 halbieren - zugunsten von Schwellenländern. Zudem leide Europa unter einem Demokratiedefizit. "Allzu häufig haben die Briten den Eindruck, dass Europa etwas ist, was ihnen geschieht, etwas, wo sie nicht genug mitreden können. Dass die EU gern das Wort ergreift, aber kein Interesse hat zuzuhören. Dass die EU manchmal eher das Problem ist als die Lösung."

(Quelle: salzburg24)

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