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Gutachten setzt Rumpold im Telekom-Prozess zu

Veröffentlicht: 08. August 2013 18:17 Uhr
Mit einem für den FPÖ-Werber Gernot Rumpold vernichtenden Gutachten ist am Donnerstag der "Telekom III"-Prozess fortgesetzt worden. Der Sachverständige Georg Jeitler setzte den Wert jener 4 Konzepte, die Rumpold der Telekom Austria zukommen hatte lassen, weit unter jenen 600.000 Euro an, die Rumpolds Agentur 2004 dafür erhalten hatte. Die Anklage vermutet dahinter eine verdeckte Spende an die FPÖ.

Drei der vier Konzepte nannte Jeitler "Blindgänger", die "auf Risiko" bzw. "auf Halde" produziert worden seien. Die behauptete Werthaltigkeit der Konzepte waren für Jeitler "nicht nachvollziehbar". Eine subjektive Nützlichkeit im Sinne einer sinnvollen Umsetzung sei für die TA "nicht gegeben" gewesen, so der Sachverständige.

"Q-Bus" - ein 12-Seiten-Konzept für mobile Verkaufseinheiten - bewertete Jeitler als grundsätzlich problematisch. Da es sich um ein schon bestehendes Vertriebskonzept handelte, rechnete er den "Q-Bus"-Unterlagen "keinen spezifischen Wert" zu. Dasselbe sagte Jeitler über "Park Your Bike" - ein fünf Seiten starkes Konzept für Werbeflächen an Fahrrad-Abstellplätzen. Die 16-seitige "B2B"-Fibel, ein redaktionelles Produkt für neue Medien, war laut Jeitler "sehr allgemein gehalten". Den Erstellungswert der Fibel bezifferte er mit 1.000 bis 2.000 Euro.

"Tele-Champion" - ein Telefon-Gewinnspiel, das über Mehrwertnummern abgewickelt werden sollte - umfasste neun Seiten. Dieses Konzept nannte Jeitler "ein enormes Image-Risiko für jeden Auftraggeber". Die Erstellungskosten setzte er mit "1.300 Euro plus allfällige Nebenkosten" an.

Der Sachverständige setzte sich auch mit der Aussage von Erika Daniel, der Ex-Frau von Gernot Rumpold, auseinander, die behauptet, drei bis fünf Monate an den vier Konzepten gearbeitet zu haben. Selbst wenn man diese Angaben übernehme, die Jeitler "höchst unrealistisch" nannte, seien dafür maximal 200.000 Euro zu veranschlagen, bemerkte der Sachverständige.

Zuvor hatte sich der Buchführungs- und Bilanzierungs-Gutachter Martin Geyer mit Zahlungsflüssen zu und von Rumpolds Agenturen befasst. Abgesehen von den 600.000 Euro gab es demnach keine Überweisungen der TA an die "mediaConnection". Was die Geschäftsbeziehungen zwischen Rumpolds Firmen und der FPÖ betrifft, waren für den Gutachter buchhalterisch keine direkten Zahlungen von Rumpold an die FPÖ ersichtlich. Umgekehrt flossen 2004 und 2005 an die Rumpold'schen Firmen für erbrachte Leistungen rund 300.000 Euro. Nach 2005 gab es keine Aufträge mehr.

Rumpold behauptet, die Konzepte hätten sehr wohl eine Werthaltigkeit gehabt und es wären nicht nur wenige Papiere, sondern vier Bene-Ordner zur TA gegangen.

(Quelle: salzburg24)

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