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Indiens Wahlsieger Modi in Neu-Delhi bejubelt

Veröffentlicht: 17. Mai 2014 17:47 Uhr
Indiens designierter Premierminister Narendra Modi ist am Tag nach seinem triumphalen Wahlsieg in der Hauptstadt Neu-Delhi mit Jubel empfangen worden. Seine hindu-nationalistische Partei BJP hatte sich bei der Parlamentswahl alleine die absolute Mehrheit gesichert und kann damit sogar ohne Bündnispartner regieren. Der bisherige Premierminister Manmohan Singh legte am Samstag sein Amt nieder.

Bei Modis Empfang säumten Tausende Unterstützer die Straßen. Sie tanzten, trommelten, bliesen in Muschelhörner, bewarfen ihn mit Blütenblättern und schwenkten Fahnen mit dem Parteisymbol, der Lotosblume. "Der Lotos ist in Delhi erblüht", rief Modi ihnen zu. Überall zeigte er mit zwei Fingern das Siegeszeichen.

Modi besuchte auch in der heiligen Stadt Varanasi den berühmten Tempel Kashi Vishwanath und betete am Fluss Ganges. Er flog am Tag nach seinem triumphalen Wahlsieg in die Stadt, in der er als Direktkandidat mit einem Vorsprung von 300.000 Stimmen gewählt wurde.

In der BJP-Zentrale in Delhi kam Modi mit den Spitzen seiner Partei zusammen, um über Ministerposten und das weitere Vorgehen zu beraten. "Wir haben ein überwältigendes Mandat zum Regieren erhalten", sagte Parteichef Rajnath Singh. Die BJP um Modi erhielt mit 282 der 543 Sitze die absolute Mehrheit im Unterhaus. Dieses Endergebnis verkündete die Wahlkommission am Samstag auf ihrer Homepage. Die bisher regierende Kongresspartei kam demnach nur noch auf 44 Sitze - das ist weniger als ein Viertel der bisherigen Mandate.

Drittstärkste Kraft wurde mit 37 Sitzen die Regionalpartei AIADMK aus dem südindischen Tamil Nadu. 34 Sitze erreichte der Trinamol Congress aus dem Bundesstaat Westbengalen. Die neue Graswurzelpartei AAP, die den Wahlkampf aufmischte und im ganzen Subkontinent antrat, gewann nur vier Wahlkreise für sich.

"Wir versprechen, ein Indien aufzubauen, das stark ist, Respekt abverlangt und nicht auf Hilfe von außen angewiesen ist", sagte BJP-Chef Singh weiter. Zunächst sei nicht festgelegt worden, wann Modi zum Premierminister ernannt wird. Modi selbst lobte den "Enthusiasmus der Wähler". Dann brach er nach Varanasi auf, um am Ganges zu beten.

Die Erwartungen an Modi sind hoch. Er hatte im Wahlkampf versprochen, die Wirtschaft wieder anzukurbeln, zahlreiche Jobs zu schaffen, die Korruption zu bekämpfen und Infrastruktur wie Straßen und Strom auch in die hintersten Dörfer Indiens zu bringen. Beobachter meinen, er müsse nun schnell Greifbares liefern. Die Ungeduld vor allem bei der jungen Bevölkerung - Indiens Durchschnittsalter liegt bei 27 Jahren - sei groß.

Nach Angaben des Weißen Hauses telefonierte Obama nach dem Wahlsieg mit Modi. Dabei habe der US-Präsident die strategische Partnerschaft beider Länder betont und angekündigt, die Zusammenarbeit zu vertiefen. Er lud Modi nach Washington - seit 2005 hatten die USA ihm wegen seiner Haltung als Regionalpolitiker bei blutigen Unruhen die Einreise verweigert. Die Europäische Union hatte ihre harte Haltung gegenüber Modi schon im vergangenen Jahr aufgegeben und mit ihm Gespräche geführt. Australiens Premierminister Abbott lud Modi umgehend zum G-20-Gipfel im Herbst in Brisbane ein.

(Quelle: salzburg24)

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