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Internationale Pressestimmen zum Syrien-Konflikt

Veröffentlicht: 12. September 2013 10:16 Uhr
Die Zeitungen in Europa beschäftigen sich am Donnerstag in Kommentaren mit den jüngsten Entwicklungen im Syrien-Konflikt. Im Folgenden Zitate aus einer Auswahl daraus.

"Aftenposten" (Oslo):

"War der Vorschlag ein Versprecher oder eine bewusste Initiative, koordiniert im Hinterzimmer im Konstantinpalast in St. Petersburg in den 20 Minuten, in denen sich Präsident Barack Obama und Wladimir Putin vor dem Wochenende trafen? Die Spekulationen werden wohl nicht enden, bis die Herren ihre Memoiren geschrieben haben. Das kann noch eine Weile dauern. Obama ist bis 2016 im Amt, Putin bis 2018 (wenn nicht länger). Aber unabhängig davon: Der Vorschlag war ein diplomatisches Meisterstück von Putin und Russland, die mit einem Mal den Schritt vom im Syrien-Konflikt ins Abseits Gedrängten zum Schlüsselspieler machten."

"Neuen Zürcher Zeitung":

"Über die genauen Bedingungen, zu denen Damaskus abrüsten soll, wird ein Seilziehen im UN-Sicherheitsrat beginnen. Moskau und Damaskus haben dabei fast unbeschränkte Möglichkeiten, auf Zeit zu spielen. Bereits fordert der Kreml, dass Washington als Vorleistung die militärische Drohkulisse abbauen solle. Weitere Stolpersteine werden folgen. (...) Sogar in Friedenszeiten würde die Abrüstung Jahre in Anspruch nehmen - die USA und Russland haben 16 Jahre nach Inkrafttreten der Chemiewaffenkonvention noch immer nicht alle ihre Bestände vernichtet. Erst recht muss bezweifelt werden, dass sich die Abrüstung unter Bürgerkriegsbedingungen verwirklichen lässt."

"De Telegraaf" (Amsterdam):

"Die amerikanische Regierung lässt den Giftgasangriff in Syrien, dem Hunderte von Menschen zum Opfer fielen, vorerst ungestraft. Stattdessen wählen die USA den Weg zahnloser Diplomatie in der Quasselbude, die man auch Vereinte Nationen nennt. Man kann dem US-Präsidenten Obama diese Unentschlossenheit nicht allzu übel nehmen. Nach der Kriegsrhetorik vor einigen Wochen zeigte sich schnell, dass die Amerikaner tief zerstritten sind in der Frage, ob sich das Land erneut in einem Brandherd einmischen muss, der weit von zu Hause weg liegt. Doch vom Führer der einzigen noch verbliebenen Supermacht hätte man mehr erwarten dürfen. Eine angemessene Reaktion nach dem unverhüllten Einsatz von Massenvernichtungswaffen ist die einzige Art, Tyrannen davon abzuhalten, solche Mittel einzusetzen."

"Le Monde" (Paris):

"Die westlichen Staats- und Regierungschefs haben allen Grund, die russischen Beweggründe und die syrische Bereitschaft zur Kontrolle des Chemiewaffenarsenals mit Skepsis zu betrachten. Es gibt nicht nur die offensichtliche Schwierigkeit, inmitten eines Krieges Inspektoren zur Kontrolle von Militäranlagen zu entsenden. Auch das Verhandlungsfeld ist vermint. Es muss nun darauf geachtet werden, dass es bei den mühsamen Verhandlungen nicht zu einem schlechten Tauschgeschäft kommt und es ist notwendig, dass die USA und ihre Alliierten den Druck auf Damaskus und Moskau aufrechterhalten. Es ist nämlich sehr wohl die Gefahr der Militärschläge, die Putin dazu gebracht hat, seine Position zu ändern und sich beim Thema Syrien zu bewegen."

(Quelle: salzburg24)

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