In Falluja setzte die Armee Artillerie ein. Die Stadt ist in der Hand sunnitischer Kämpfer, die sich gegen die von Schiiten geführte Regierung in Bagdad erhoben haben. Auch in Ramadi ging das Militär gegen Extremisten vor.
US-Außenminister John Kerry sagte dem Irak am Sonntag Hilfe im Kampf gegen Al-Kaida zu. Truppen würden die USA aber nicht wieder entsenden.
In den vergangenen Wochen hatte die Al-Kaida-Gruppe Islamischer Staat im Irak und der Levante die überwiegend von Sunniten bewohnte Provinz Anbar an der Grenze zu Syrien fester in den Griff genommen. Ihr Ziel ist die Errichtung eines islamischen Staates im Grenzgebiet. Seit Montag ist Falluja in der Hand sunnitischer Extremisten, die mit Al-Kaida und Stammeskämpfern in ihrer Feindschaft gegen die schiitisch dominierte Regierung von Ministerpräsident Nuri Maliki vereint sind.
Durch den Artilleriebeschuss in Falluja wurden nach Angaben von Behörden und Ärzten mehrere Menschen getötet und Dutzende verletzt. Die Polizei hatte am Montag vergangener Woche ein Protestlager von Sunniten aufgelöst. Bei Zusammenstößen wurden mindestens 13 Menschen getötet.
Die Armee erklärte, sie kontrolliere den Zugang zu Falluja und bereite Angriffe auf Extremisten auch in Ramadi vor. "Wir rufen die Bevölkerung in Ramadi und Falluja auf, sich von den Militanten fernzuhalten, denn in den kommenden Stunden wird es auf diese Militanten tödliche Angriffe geben."
Unterdessen sind am Sonntag in Bagdad bei mehreren Bombenanschlägen mindestens 19 Menschen getötet worden. Zwei Autobomben und mehrere am Straßenrand versteckte Sprengsätze seien detoniert, berichteten die Polizei und Rettungskräfte.
Der schwerste Anschlag ereignete sich im Norden Bagdads in dem überwiegend von Schiiten bewohnten Viertel Shaab. Dort explodierten die beiden Autobomben. Dabei kamen mindestens neun Menschen ums Leben, 25 wurden verletzt. Zu den Anschlägen bekannte sich zunächst niemand.
(Quelle: salzburg24)