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Kämpfe rund um Flughafen in Tripolis

Veröffentlicht: 13. Juli 2014 16:09 Uhr
Rund um den Flughafen in der libyschen Hauptstadt Tripolis sind Sonntag früh heftige Kämpfe zwischen verfeindeten Milizen ausgebrochen. Der Flugverkehr wurde bis auf Weiteres eingestellt, hieß es aus einer Quelle im Umfeld des Flughafens. Der Gefechtslärm soll bis in die Innenstadt zu hören gewesen sein.

Der Flughafen wurde für drei Tage geschlossen, mindestens bis Mittwochabend können dort keine Maschinen mehr starten und landen. Die Austrian Airlines und ihr Mutterkonzern, die deutsche Lufthansa, haben aufgrund der prekären Sicherheitssituation ihre Flüge nach Tripolis bereits im April eingestellt.

Die Sintan-Brigaden, die seit dem Sturz des langjährigen libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi vor mehr als drei Jahren den Flughafen kontrollieren, wurden den Angaben zufolge von Kämpfern islamistischer Milizen angegriffen, die sie von dort vertreiben wollen. Der Flughafen liegt 25 Kilometer außerhalb der Hauptstadt. Die Schüsse schwerer Waffen waren jedoch bis ins Stadtzentrum zu hören, wie ein Korrespondent der Nachrichtenagentur AFP berichtete.

Zu dem Angriff bekannte sich die "Zelle revolutionärer Operationen in Libyen", die sich aus verschiedenen islamistischen Milizen zusammensetzt und als bewaffneter Arm der Islamisten im libyschen Parlament gilt. Nach Angaben aus Flughafenkreisen gelang es den Sintan-Brigaden, den Angriff abzuwehren.

Vor allem an der Straße vom Flughafen nach Tripolis dauerten die Kämpfe nach Augenzeugenberichten jedoch an. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurde mindestens sechs Menschen getötet, 25 weitere verletzt.

Die Sintan-Brigaden, die als bewaffneter Arm der liberalen Kräfte in Libyen gelten, hatten bereits am bewaffneten Aufstand gegen Gaddafi teilgenommen, der im Jahr 2011 mit Unterstützung der NATO gestürzt wurde. Das ölreiche nordafrikanische Land kommt seitdem nicht zur Ruhe. Zahlreiche frühere Rebellengruppen und Stammesmilizen weigern sich, ihre Waffen abzugeben und versuchen mit Gewalt, ihren Forderungen Gehör zu verschaffen. Vor allem im Osten Libyens gab es in jüngster Zeit heftige Kämpfe zwischen islamistischen Rebellen und Milizen.

Die US-Regierung zeigte sich am Samstag "tief besorgt" über die anhaltende Gewalt. Sie könne zu einem "breiten Konflikt" in dem Land führen, sagte die Sprecherin des Außenministeriums, Jen Psaki. Sie verlangte, dass das neugewählte Parlament so schnell wie möglich zusammentreten müsse und auch die Arbeit an der neuen Verfassung "ohne Behinderung und Gewalt" fortgesetzt werden solle.

Das neue libysche Parlament soll den Nationalkongress ablösen, der wegen interner Grabenkämpfe und der Duldung islamistischer Milizen seine Autorität einbüßte. Das Mandat des Übergangsparlaments lief bereits im Februar aus. Der Versuch der Abgeordneten, ihre Amtszeit bis Dezember zu verlängern, wurde schließlich durch Proteste vereitelt. Das Ergebnis der Parlamentswahl von Ende Juni soll am 20. Juli bekanntgegeben werden.

Bei einem Treffen in Tunesien wollten ab Sonntagabend die Außenminister der Nachbarländer über einen Ausweg aus den Konflikten in Libyen beraten. Eröffnet werden sollte das Treffen von Tunesiens Präsident Moncef Marzouki, wie das Außenministerium in Tunis mitteilte. An den Beratungen hinter verschlossenen Türen nehmen am Montag die Außenminister aus Libyen, Tunesien, Ägypten, Algerien, dem Tschad und dem Niger sowie Vertreter der Arabischen Liga und der Afrikanischen Union teil.

(Quelle: salzburg24)

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