Ein Istanbuler Gericht hat die Freilassung von zehn Beschuldigten in der politisch folgenschweren Korruptionsaffäre des Landes abgelehnt. Damit müssten ein Sohn des zurückgetretenen Innenministers Muarrem Güler und ein Manager der staatlichen Halkbank in Untersuchungshaft bleiben, berichteten türkische Medien am Donnerstag weiter. Anträge auf Freilassung weiterer Beschuldigter würden noch geprüft.
Bei den Korruptionsermittlungen geht es unter anderem darum, ob die Halkbank gegen Zahlung von Schmiergeld dabei geholfen hat, mit Hilfe von Goldtransfers die internationalen Sanktionen gegen den Iran zu unterlaufen. Die Festnahmen hatten zu einem Machtkampf der islamisch-konservativen AKP-Regierung von Ministerpräsident Erdogan mit Widersachern geführt. Erdogans Partei verdächtigt vor allem die Bewegung des im US-Exil lebenden Predigers Fethullah Gülen, hinter den Korruptionsermittlungen zu stecken. Dieser soll großen Einfluss auf Teile der Polizei und Justiz haben.