Außerdem kündigte Santos die Bereitstellung von 50.000 Soldaten an, um die von den Bauern seit elf Tagen blockierten Landstraßen freizumachen. Über Luftbrücken sollte die Zufuhr von Lebensmitteln gesichert werden. Die Bauern beschlossen jedoch ihrerseits wenige Stunden später, den Verkehr auf den Straßen wieder freizugeben, wie der Rundfunksender RCN berichtete. Ihr Streik gehe jedoch weiter.
Der Bauernprotest sei legitim, erklärte Santos, die Ausschreitungen von Vandalen könnten aber nicht geduldet werden. Bei den Kundgebungen in Bogota, an denen nach Schätzung der Behörden 20.000 Menschen teilnahmen, wurden Bankfilialen und Geschäfte mit Steinen beworfen und in Brand gesetzt. Mindestens 80 Menschen wurden festgenommen.
Santos beklagte die Unnachgiebigkeit der Demonstranten, die sich bei mehrtägigen Verhandlungen mit der Regierung zu keiner Einigung bereit gezeigt hätten. Er beschuldigte die linksgerichtete Organisation Marcha Patriotica, das Scheitern der Gespräche anzustreben.
Rund 30.000 Bauern fordern Maßnahmen zur Unterstützung des Anbaus von Kartoffeln, Zwiebeln, Kaffee und Reis. Die Unterzeichnung von Freihandelsabkommen mit den USA und anderen Ländern ermöglichte nach Angaben der Bauern den Import von Agrarprodukten zu "lächerlichen Preisen". Die Transportunternehmen haben sich der Protestbewegung angeschlossen, um eine Senkung der Treibstoffpreise zu erreichen.
(Quelle: salzburg24)