Der Doppelpass sei "eine Herzensangelegenheit einiger oder sehr vieler Südtiroler, aber damit sind eine Reihe von Fragen verbunden, die lassen sich nicht so einfach lösen", so Fischer. Daher werde es weiter "ein zu prüfendes Thema bleiben, wo wir uns gegenseitig auf dem Laufenden halten."
Fischer betonte, dass die Beziehungen zwischen Südtirol und Österreich "ausgezeichnet, stabil und vertrauensvoll" seien. Man wolle mit dem Nachfolger von Langzeit-Landeshauptmann Luis Durnwalder die jahrzehntelange Gepflogenheit des regelmäßigen Austausches fortführen. Außerdem wolle Österreich seine Aufgabe wahrnehmen, "darüber zu wachen und mitzuhelfen, dass das, was wir mit Italien vereinbart haben, wirklich gilt und angewendet wird und sich die Autonomie Südtirols daher entsprechend entwickelt".
Kompatscher betonte ebenfalls die Schutzfunktion Österreichs gegenüber Südtirol. Er habe seine erste Reisen bewusst nach Innsbruck und Wien gemacht, um die Verbundenheit Südtirols mit dem Bundesland Tirol und Österreich zum Ausdruck zu bringen, sagte Kompatscher nach dem Treffen. Faymann sicherte dem Südtiroler Landeshauptmann die Unterstützung Österreichs bei den bevorstehenden Gesprächen mit Rom zu. "Ich weiß, dass Südtirol auch ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor in Italien ist und große Beiträge leistet in wirtschaftliche schwierigen Zeiten," sagte Faymann. Daher habe Bozen bei den bevorstehenden Verhandlungen mit Rom "gute und richtige Argumente".
Begleitet wurde der neue Südtiroler Landeshauptmann bei seinem ersten offiziellen Besuch von seinem Tiroler Amtskollegen Günther Platter. Der gemeinsame Besuch bei Fischer sei sein Wunsch gewesen, erklärte Kompatscher, "als Zeichen der Verbundenheit der beiden Länder Nord- und Südtirol". Platter betonte es gehe dabei nicht "um Achsenbildung, sondern um wesentlich mehr: Nord-, Ost- und Südtirol gehören zusammen."
(Quelle: salzburg24)