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Renzi und Faymann loben Tiroler Euregio

Veröffentlicht: 05. Juli 2014 14:06 Uhr
Die Regierungschefs von Italien und Österreich, Matteo Renzi und Werner Faymann, haben die "Tiroler Euregio" als "Modell für ganz Europa" gewürdigt. Anlässlich einer vom Land Südtirol auf Schloss Prösels in Völs in Südtirol organisierten Tagung betonten beide Politiker am Samstag, dass durch die Regionalität die Nähe zu den Bürgern gewahrt werde.

Wenn Europa größer wird, dann gebe es eben auch das Bedürfnis nach Regionalität und Autonomie, sagte Renzi. Faymann betonte, dass die Sorgen der Bürger vor Ort am besten spürbar und lösbar seien. Außerdem unterstrich der Bundeskanzler die Verbundenheit Österreichs mit Südtirol. Wenn man in Österreich das Thema Südtirol anspreche, gebe es "herzliche Verbundenheit und Freundschaft in vielen Bereichen".

Bereits am Freitag war bei der Tagung das Thema "Regionen in Europa - Europa der Regionen" vor allem von wissenschaftlicher Seite beleuchtet worden. Die EU wurde dabei als Verwaltung auf zwei Ebenen und "regionenfeindlich" bezeichnet. Der Ausschuss der Regionen sei unbedeutend. Andererseits wurde festgestellt, dass die Regionen immer mehr an Bedeutung gewonnen hätten und die EU die Regionen mehr brauche, als umgekehrt.

Von politischer Seite wurde am Samstag die Vorreiterrolle Tirols für die regionale und grenzüberschreitende Zusammenarbeit unterstrichen. Tirols Landeshauptmann Günther Platter verwies darauf, dass es im Gebiet der heutigen Euregio schon seit 1.000 Jahren eine Zusammenarbeit gebe. Über die Arbeitsgemeinschaft der Alpenländer "ArgeAlp", die Europaregion Tirol, Südtirol, Trentino bis hin nun zur Makroregion Alpen, sei diese Zusammenarbeit ausgebaut worden. Mit 40 Regionen und 70 Mio. Einwohner habe man größere politische Einflussmöglichkeiten.

Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher hatte die Teilnehmer begrüßt und die Wichtigkeit der Zusammenarbeit über Staatsgrenzen hinweg betont. Sein Trentiner Amtskollege Ugo Rossi unterstrich die Bedeutung der Tagung zu Beginn der italienischen Ratspräsidentschaft in Europa und der geplanten Verfassungsreform in Italien.

Die italienische Regionenministerin, Maria Carmela Lanzetta, bezeichnete Tirol, Südtirol und Trentino als Beispiel für "multilevel Government" und die Zusammenarbeit der Regionen in Europa. Allerdings müssten die Regionen im Rahmen der staatlichen Gemeinschaft gesehen werden. Die Ministerin verwies auf die geplante Verfassungsreform in Italien, mit der den unteren Verwaltungsebenen mehr Bedeutung gegeben werden soll. Die Bürger hätten mehr Bindung zum Territorium und damit könnten die Probleme der Globalisierung besser gelöst werden.

Der frühere EU-Kommissar Franz Fischler meinte am Rande der Tagung, die Regionen müssten für mehr Bedeutung kämpfen, wie dies das Europaparlament mit Erfolg getan habe. Die Nationalstaaten würden nur ihre Interessen vertreten.

(Quelle: salzburg24)

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