Der inhaftierte russische Kremlkritiker Michail Chodorkowski (50) erhält den polnischen Lech-Walesa-Preis. Da Chodorkowski die Auszeichnung nicht persönlich entgegennehmen kann, reist sein Sohn Pawel am Sonntag zur Preisverleihung nach Danzig. Der mit 100.000 US-Dollar dotierte Preis der Lech-Walesa-Stiftung würdigt Menschen, die sich für eine bessere Zukunft, Freiheit und Solidarität einsetzen.
Chodorkowski, ein scharfer Gegner des Kremlchefs Putin und einst reichster Mann Russlands, wurde wegen angeblicher Steuerhinterziehung und Öldiebstahls zu einer mehrjährigen Lagerhaft verurteilt. Er sitzt seit fast zehn Jahren hinter Gittern. "Ich bin kein Staatsanwalt, damit kenne ich mich nicht aus", sagte der Namensgeber des Preises und einstige Arbeiterführer Lech Walesa zu den Vorwürfen. "Er (Chodorkoswki) ist nicht politisch korrekt und hat aus diesem Grund zusätzliche Probleme."
Der Preis wird am Geburtstag des legendären polnischen Freiheitskämpfers verliehen. Der Führer der ersten freien Gewerkschaft des Ostblocks, Solidarnosc, und Friedensnobelpreisträger wird am Sonntag 70 Jahre alt.