Sein Anwalt Paolo Giachini sagte am Samstag in Rom, er habe darüber eine Einigung mit den italienischen Behörden erzielt. Er wolle jedoch nicht den vereinbarten Bestattungsort bekannt geben. Giachini betonte, dass Priebke nicht in Rom und Umgebung beerdigt werde, da der Polizeichef ein Verbot verhängt hatte, den Ex-SS-Mann in der Gegend zu bestatten. Nach der Bestattung soll eine Trauerzeremonie im engsten Kreis der Familie und der Freunde des Toten stattfinden.
Die Stadt Rom lehnte die Beisetzung des NS-Verbrechers ab, aus Sorge, das Grab könne zu einer Pilgerstätte für Rechtsradikale werden. Der Sarg Priebkes, welcher im März 1944 an dem Nazi-Massaker an 335 Zivilisten in der Nähe von Rom beteiligt gewesen war, war am Dienstagabend zum Flughafen gebracht worden, nachdem in der Kleinstadt Albano vor dem Totendienst für Priebke vehemente Proteste ausgebrochen waren. Eine Trauerfeier, die von der erzkonservativen Piusbruderschaft organisiert wurde, musste abgebrochen worden.
Seit Priebkes Tod hatten mehrere Länder und Städte es abgelehnt, den ehemaligen SS-Offizier zu bestatten, darunter sein Geburtsort Hennigsdorf in Brandenburg sowie Bariloche in Argentinien, wo er jahrzehntelang gewohnt hatte. Priebke lebte nach seiner Verurteilung wegen seiner Beteiligung am Massaker in den Ardeatinischen Höhlen 1944 mit 335 Toten - darunter 75 Juden - im lockeren Hausarrest in Rom. Er wollte nach Angaben seines Anwalts in Argentinien neben seiner Ehefrau beigesetzt werden. Das südamerikanische Land, wo Priebke bis 1994 unbehelligt unter seinem echten Namen gelebt hatte, wies das Ansinnen jedoch zurück.
Bis 1994 hatte Priebke vierzig Jahre lang unbescholten unter seinem echten Namen in einem Badeort in Argentinien gelebt. Dann entdeckte ihn ein nach Nazis recherchierender US-Journalist, und der einstige SS-Offizier wurde nach Italien ausgeliefert. Dort wurde er wegen des Massakers in den Ardeatinischen Höhlen bei Rom verurteilt, doch nur ein Jahr später kam er wegen seines angeblich schlechten Gesundheitszustands und hohen Alters wieder aus dem Militärgefängnis frei und in Hausarrest.
Eine Entschuldigung oder Reue waren von Priebke nie zu hören gewesen. Er bestand vielmehr darauf, dass er Befehle befolgt habe und die Ermordung der Männer nicht hätte verhindern können. Für umso mehr Aufsehen sorgten in den vergangenen Jahren Bilder des augenscheinlich unbeschwerten Lebens des Kriegsverbrechers in Rom.
(Quelle: salzburg24)