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Priebkes Überreste vermutlich nach Deutschland

Veröffentlicht: 01. November 2013 12:40 Uhr
Der Sarg mit den Überresten des Ex-Nazi-Verbrechers Erich Priebke befindet sich nicht mehr auf dem Militärflughafen bei Rom, auf dem er einige Tage nach dem Tod des Ex-SS-Mannes gebracht worden war. Die sterblichen Überreste des im Alter von 100 Jahren in Rom verstorbenen Priebke könnten nach Deutschland überführt worden sein, berichtete die römische Tageszeitung "Il Messaggero" am Freitag.

Priebkes Rechtsanwalt Paolo Giachini wollte nicht bekannt geben, wohin die Überreste Priebkes gebracht worden sei. Er habe sich mit den römischen Behörden auf eine Schweigepflicht geeinigt, berichtete der Anwalt, in dessen römischer Wohnung Priebke mehrere Jahre lang unter Hausarrest gelebt hatte.

Die Stadt Rom lehnte die Beisetzung des NS-Verbrechers ab, aus Sorge, das Grab könne zu einer Pilgerstätte für Rechtsradikale werden. Seit Priebkes Tod am 11. Oktober hatten mehrere Länder und Städte es abgelehnt, den ehemaligen SS-Offizier zu bestatten, darunter sein Geburtsort Hennigsdorf in Brandenburg sowie Bariloche in Argentinien, wo er jahrzehntelang gewohnt hatte. Priebke lebte nach seiner Verurteilung wegen seiner Beteiligung am Massaker in den Ardeatinischen Höhlen 1944 mit 335 Toten - darunter 75 Juden - im lockeren Hausarrest in Rom. Er wollte nach Angaben seines Anwalts in Argentinien neben seiner Ehefrau beigesetzt werden. Das südamerikanische Land, wo Priebke bis 1994 unbehelligt unter seinem echten Namen gelebt hatte, wies das Ansinnen jedoch zurück.

Bis 1994 hatte Priebke vierzig Jahre lang unbescholten unter seinem echten Namen in einem Badeort in Argentinien gelebt. Dann entdeckte ihn ein über Nazis recherchierender US-Journalist, und der ehemalige SS-Offizier wurde nach Italien ausgeliefert. Dort wurde er wegen des Massakers in den Ardeatinischen Höhlen bei Rom verurteilt, doch nur ein Jahr später kam er wegen seines angeblich schlechten Gesundheitszustands und hohen Alters wieder aus dem Militärgefängnis frei und in Hausarrest.

(Quelle: salzburg24)

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