Spruchbänder für Priebke wurden auch vor dem Sitz der Partisanenvereinigung ANPI ausgerollt. Der Verband verurteilte die Aktion scharf.
Priebke war 1944 an der Tötung von 335 Zivilisten in den Ardeatinischen Höhlen in Rom beteiligt. Deswegen war er 1998 in Italien zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Dutzende Polizisten waren am Montag aus Sicherheitsgründen vor der Wohnung Priebkes stationiert. Aktivisten der Linkspartei SEL riefen zu einer Demonstration gegen Priebke am Montagabend auf, bei der die Namen der Opfer der Ardeatinischen Höhlen verlesen werden sollen.
Seit 1999 verbüßt Priebke wegen seines Alters und seines schlechten Gesundheitszustandes die Strafe im Hausarrest. Priebke ist fast taub und hat fast gänzlich sein Gedächtnis verloren. Der in Argentinien untergetauchte Ex-Offizier wurde 1994 dort festgenommen und später nach Italien ausgeliefert.
Priebkes Rechtsanwalt kämpft seit Jahren für die Begnadigung seines Mandanten. Entsprechende Gesuche wurden unter Hinweis auf dessen Alter bereits mehrfach eingebracht, aber stets abgelehnt. Das Massaker in den Ardeatinischen Höhlen in Rom war eine der blutigsten Gräueltaten der deutschen Wehrmacht in Italien. Es handelte sich um eine Vergeltungsaktion für einen Anschlag italienischer Partisanen auf 33 deutsche Soldaten.
(Quelle: salzburg24)