Deswegen war er 1998 in Italien zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Seit 1999 verbüßte Priebke wegen seines Alters und seines schlechten Gesundheitszustandes die Strafe im Hausarrest. Priebke war zuletzt fast taub und hatte fast ganz sein Gedächtnis verloren. Der in Argentinien untergetauchte Ex-Offizier wurde 1994 dort festgenommen und später nach Italien ausgeliefert.
Priebkes Rechtsanwalt kämpfte seit Jahren für die Begnadigung seines Mandanten. Entsprechende Gesuche wurden unter Hinweis auf dessen Alter bereits mehrfach eingebracht, aber stets abgelehnt. Das Massaker in den Ardeatinischen Höhlen in Rom war eine der blutigsten Gräueltaten der deutschen Wehrmacht in Italien. Es handelte sich um eine Vergeltungsaktion für einen Anschlag italienischer Partisanen auf 33 deutsche Soldaten.
Erst Ende Juli hatten rechtsextremistische Gruppen vor der römischen Wohnung, in der Priebke unter Hausarrest lebte, sowie in anderen Orten der italienischen Hauptstadt Spruchbänder für den SS-Mann ausgerollt. "Alles Gute Kapitän (unkorrekt rückübersetzt für Hauptmann/Capitano, Anm.)! Gott verurteile Deine Ankläger", war auf einem Spruchband zu lesen. Spruchbänder für Priebke wurden auch vor dem Sitz der Partisanenvereinigung ANPI ausgerollt. Der Verband verurteilte die Aktion scharf.
(Quelle: salzburg24)