Das Treffen hinter verschlossenen Türen sei "sehr konstruktiv und offen" verlaufen, sagte der äthiopische Außenminister Tedros Abodon danach vor Journalisten. Der entlassene Vizepräsident Riek Machar, der mit Staatschef Kiir verfeindet ist, hatte allerdings nicht teilgenommen. Er erklärte sich in einem Interview zwar zu Friedensgesprächen bereit. Diese müssten aber in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba stattfinden, forderte der inzwischen untergetauchte Politiker.
Ein Machtkampf zwischen Präsident Kiir und Vizepräsident Machar ist Hintergrund der schweren Unruhen in dem ölreichen Land. Beide gehören verschiedenen Volksgruppen an: den Dinka und den Lou Nuer. Ihre Animositäten gehen mehr als zwei Jahrzehnte zurück, als beide rivalisierenden Rebellengruppen angehörten. Kiir hatte Machar im Juli als Vizepräsidenten entlassen und die Regierung aufgelöst. Machar wirft dem Präsidenten einen diktatorischen Stil vor und fordert dessen Rücktritt.
UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon rief die Konfliktparteien zu einer friedlichen Lösung auf. "Ich warne alle, dass sie sich wegen eventueller Verbrechen werden verantworten müssen", sagte er zu Weihnachten in einer Radio- und Videobotschaft. "Der Südsudan ist in Gefahr. Aber er ist nicht allein." "Wir wissen, dass viele von Ihnen unter furchtbaren Angriffen gelitten haben. Familien sind auf der Flucht, haben geliebte Menschen verloren und sind voller Trauer. Viele wurden wegen ihrer Volkszugehörigkeit angegriffen. Das ist eine schwere Verletzung der Menschenrechte."
(Quelle: salzburg24)