"Das Budget 2014 wird der erste Elchtest sein, ob es der Regierung ernst ist", so Landau, der die Forderungen der Caritas, wie etwa eine Mietrechts- oder Bildungsreform wiederholte. Es sei allerdings wichtig, der Koalition Zeit zu geben: "Im Hinblick auf das neue Jahr bin ich optimistisch. Für ein gelungenes Ideenfeuerwerk ist es nie zu spät und den Politikern ist es auch nach Regierungsverhandlungen gestattet, auf gute Ideen zu kommen."
"Mehr erwartet" hätte sich die Caritas angesichts 1,2 Mio. armutsgefährdeter und akut armer Menschen. "Mit einer Neiddebatte kommen wir nicht weiter. Wir müssen uns fragen, was gerecht und anständig ist. Wohlstandsinseln in einem Meer von Armut sind auf Dauer nicht stabil", meint er hinsichtlich der Debatte über vermögensbezogene Steuern. Man müsse sich dabei auch ganz nüchtern fragen, wie Aufgaben wie etwa Bildung und Pflege zu bewältigen seien.
Nicht aufgegeben hat Landau auch die Hoffnung auf eine "Schubumkehr" bei der Entwicklungszusammenarbeit. So sei es zum Einen zwar erfreulich, dass der Auslandskatastrophenfonds aufgestockt werde, es sei aber besorgniserregend, dass die Mittel für die bilaterale Entwicklungszusammenarbeit seit 2010 laufend gekürzt worden seien. "Ich zähle auf die Kraft der Jugend und hoffe, dass Sebastian Kurz im Kampf gegen den Hunger und die weltweite Armut ruhmreichere und energischere Taten vollbringen wird als seine Vorgänger", meint Landau.
Bei der Armutsbekämpfung setzt Landau auf die europäische Ebene. "Auch Europa muss gegensteuern. Es braucht eine Weiterentwicklung in Richtung einer echten Sozial- und Solidarunion", meint er nicht zuletzt im Hinblick auf die EU-Wahlen. "Das ist kein Thema, das die Caritas alleine bewältigen kann, hier sind schon alle gefordert. Die Bundesländer, der Bund, aber auch Europa." Österreich sei in dieser Hinsicht zwar "relativ gut unterwegs". Dies sei aber kein Grund zufrieden zu sein. Ein "richtiger Schritt" im Kampf gegen die Armut sei die bedarfsorientierte Mindestsicherung gewesen, lobt der Caritas-Präsident. "Aber es wird weiterhin gemeinsame Anstrengungen brauchen, dieses letzte Netz sicher zu knüpfen."
(Quelle: salzburg24)