Die Caritas fordert von der Regierung konkrete Maßnahmen zur Armutsbekämpfung. Damit reagiert sie auf die am Dienstag veröffentlichten Zahlen zur SILC-Erhebung zu Einkommen und Lebensbedingungen. "Es gibt mehr armutsgefährdete Menschen in Österreich als bisher angenommen, das muss für die Regierung ein Alarmzeichen sein", erklärte Caritas-Präsident Michael Landau in einer Aussendung am Mittwoch.
Die Erhebung zeige unter anderem mehr Ungleichverteilung bei den Einkommen als bisher dargestellt. "Das ist eine gesellschaftlich ungesunde und wirtschaftlich problematische Entwicklung, die hier offen gelegt wird" so Landau. Rund 1,2 Millionen Österreicher (14,4 Prozent) waren im Jahr 2012 armutsgefährdet.
Um gegen Armut weiter anzugehen, forderte Landau konkrete Schritte zur Senkung des Eingangssteuersatzes, Reformen im Bildungssystem, ein neues Mietrecht und eigenmittelfreie Wohnungen. "Im Vergleich zu den anderen EU-Staaten ist Österreich bisher gut durch die Krise gekommen. Das ist erfreulich, aber kein Grund zufrieden zu sein", sagte Landau.