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Lebenslang Zwangsarbeit für Missionar in Nordkorea

Veröffentlicht: 01. Juni 2014 13:28 Uhr
Im Februar bat ein in Nordkorea inhaftierter südkoreanischer Missionar noch öffentlich um seine Freilassung. Jetzt verurteilte ihn ein Gericht wegen angeblicher Spionage "und staatsfeindlicher religiöser Umtriebe" zu lebenslanger Zwangsarbeit. Seoul wirft Nordkorea vor, einen Scheinprozess geführt zu haben. Der Staatsanwalt hatte gar die Todesstrafe für den Mann gefordert.

Kim Jong Uk sei illegal nach Nordkorea eingereist, um unter anderem eine christliche "Untergrundkirche" aufzubauen, berichteten die Staatsmedien am Samstag. Er habe seine Verbrechen gestanden.

Das Oberste Gericht habe ihn am Freitag zu lebenslanger Haft mit harter Arbeit verurteilt. Der Staatsanwalt habe die Todesstrafe für den seit Oktober inhaftierten Mann gefordert.

Südkorea rief das kommunistische Regime des Nachbarlandes am Sonntag erneut auf, Kim freizulassen. Das Vereinigungsministerium in Seoul beschuldigte Pjöngjang, nur der Form halber einen Prozess gegen Kim geführt zu haben. "Nordkoreas Vorgehen verletzt nicht nur internationale Normen, sondern auch universelle humanitäre Werte." Pjöngjang müsse der Familie Kims und einem Anwalt den Zugang zum Verurteilten erlauben.

Das Urteil erfolgte inmitten zunehmender Spannungen auf der koreanischen Halbinsel. Nach der Drohung Nordkoreas mit einem neuen Atomtest Ende März hatten Südkorea und die USA das Regime in Pjöngjang vor neuen Provokationen gewarnt.

Noch im Februar hatte sich der 50-jährige Kim bei einer staatlich organisierten Pressekonferenz in Pjöngjang selbst staatsfeindlicher Umtriebe bezichtigt und gesagt, er sei vom südkoreanischen Geheimdienst bezahlt worden. Zugleich hatte er um seine Freilassung gebeten. Er sei am 8. Oktober auf dem Weg nach Pjöngjang mit Bibeln und anderem religiösem Material im Gepäck festgenommen worden. Seoul hatte damals dagegen protestiert, dass Nordkorea einen südkoreanischen Bürger "ohne vorherige Erklärung verhaftetet" habe.

Im Prozess seien Beweise vorgelegt worden, dass Kim "religiöse Bücher, Speicherkarten, Sex-CD und Spioniergeräte" bei sich gehabt habe, hieß es in den nordkoreanischen Medien. Auch habe er gestanden, böswillig die Würde der nordkoreanischen Führung verletzt zu haben.

In den vergangenen Jahren gerieten immer wieder ausländische Missionare in Nordkorea in Schwierigkeiten. Im März verwies Pjöngjang einen inhaftierten australischen Missionar des Landes. Im vergangenen Jahr hatte ein Gericht in Nordkorea den 45 Jahre alten Amerikaner Kenneth Bae wegen angeblicher Umsturzversuche zu 15 Jahren Zwangsarbeit verurteilt.

Unterdessen hat Südkoreas Präsidentin Park Geun Hye hat den bisherigen Verteidigungsminister Kim Kwan Jin zu ihrem neuen nationalen Sicherheitsberater ernannt. Park wolle mit den Ernennungen angesichts der Provokationen durch Nordkorea ein "Vakuum in der nationalen Sicherheit" vermeiden.

(Quelle: salzburg24)

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