Man befinde sich wegen des geplanten Mitarbeiterabbaus beim Faserhersteller Lenzing aus Oberösterreich "in intensiven Gesprächen mit dem Betriebsrat". Das versichert Lenzing-Chef Peter Untersperger am Mittwoch vor Journalisten in Wien am Rande eines Pressegesprächs zur heimischen Chemieindustrie.
Weiterbildungen für Mitarbeiter
Bis Weihnachten werde es Meetings geben - auch mit dem AMS, der Arbeiterkammer und der Landespolitik - um die Stellenstreichungen im kommenden Jahr umzusetzen, so Untersperger. Man wolle sozial vorgehen, erinnerte der Manager an eine Arbeits- und Ausbildungsstiftung von Lenzing. Dort werde es Weiterbildungen und Umschulungen für Mitarbeiter geben.
„Sehr sozialer Sozialplan"
Untersperger sagte, er freue sich auf Beiträge von allen Gesprächspartnern, auch der Arbeiterkammer - "vielleicht auch finanzielle". Einen Sozialplan werde es jedenfalls geben - "einen sehr sozialen Sozialplan".
Angesprochen darauf, dass der Betriebsrat von einem "Wahnsinn" sprach, meinte der Lenzing-Chef, es gebe grundsätzlich ein gutes Klima zwischen den Fronten. Die Situation sei aber für beide - sowohl Betriebsrat und Unternehmensführung - keine leichte. "Ich sage es aber bildlich", so Untersperger zur APA, "wenn man aus einem Kelomat die Luft ablässt, bleibt das was drin ist gut". Der Betriebsrat stehe schließlich auch unter dem Druck der Belegschaft, sagte der Manager weiter.
390 Stellen werden in Lenzing abgebaut
Kurzarbeit anstatt eines Stellenabbaus hält er aktuell für Lenzing nicht für möglich, weil die Kurzarbeit für weniger lange Zeiträume ein passenderes Mittel sei. Offenbar sieht der Firmenchef aber 2014 und 2015 schwierigere Zeiten, nicht nur über einige Monate.
Bei Lenzing ist ein Abbau von bis zu 390 Stellen des Faserherstellers Lenzing am Standort Lenzing, weltweit bis zu 900 Jobs. Noch arbeiten für Lenzing in Oberösterreich 2.800 Mitarbeiter, in Asien rund 3.000.
(APA)
Links zu diesem Artikel:
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(Quelle: salzburg24)