Die Position des seit 2006 amtierenden Schiiten Maliki ist durch die Jihadisten-Offensive im Land zunehmend geschwächt. Vorwürfe gibt es nicht nur seitens Schiiten und Kurden, sondern auch im eigenen Lager. Deshalb gilt seine Wiederwahl als unsicher.
Im Irak sind im Juni fast 2.000 Menschen bei Gefechten und Anschlägen getötet worden. Dies waren die meisten Opfer in dem Konflikt seit der Hochzeit des Bürgerkriegs im Mai 2007, erklärte die Regierung. Laut den gemeinsam vom Gesundheits-, Verteidigungs- und Innenministerium vorgelegten Zahlen wurden im Juni 1.922 Menschen getötet, darunter 1.393 Zivilisten, 380 Soldaten und 149 Polizisten. Weitere 2.610 Menschen wurden demnach verletzt, auch hier die allermeisten von ihnen Zivilisten.
Die Jihadistengruppe ISIS hatte vor drei Wochen bei einer Blitzoffensive die nördliche Großstadt Mossul in ihre Gewalt gebracht und binnen Tagen die umliegende Provinz Ninive sowie weite Teile angrenzender Provinzen erobert. Am Sonntag rief sie ein grenzübergreifendes "Kalifat" aus. Während sich Armee und Polizei zunächst vielfach kampflos zurückzogen, starteten sie inzwischen eine Gegenoffensive, die erste Erfolge gegen die von mehreren sunnitischen Rebellengruppen unterstützten Jihadisten verzeichnete.
(Quelle: salzburg24)