Mamnoon Hussain ist ein Vertrauensmann von Premierminister Nawaz Sharif. Er bringt Qualitäten mit, die darauf hoffen lassen, dass er einigend auf die gespaltene Gesellschaft seines Landes wirken könnte. Auch für den Westen könnte er sich als zugänglicher Gesprächspartner erweisen. Zwar ist das Präsidentenamt weitgehend zeremoniell. Einfluss hat das Staatsoberhaupt aber doch. Nominell ist der Präsident auch Oberster Befehlshaber der Streitkräfte, auch wenn die mächtige Armee sich ziviler Kontrolle weitgehend entzieht.
Erstmals waren nicht alle Pakistaner, sondern lediglich die Abgeordneten zur Wahl des Präsidenten aufgerufen. Mit dem Sieg Hussains war daher gerechnet worden. Sein einziger Konkurrent war Wajihuddin Ahmed, ein angesehener früherer Richter am Obersten Gerichtshof Pakistans. Er war von der drittgrößten Partei, der Pakistan Tehreek-e-Insaaf (PTI) des früheren Kricket-Stars Imran Khan, aufgestellt worden.
Die größte Oppositionspartei - die Volkspartei PPP von Amtsinhaber Zardari - boykottierte die Wahl. Als Grund gab die PPP an, dass die Abstimmung eine Woche vorgezogen wurde und daher nicht ausreichend Zeit zur Vorbereitung blieb. Zardaris Zeit im Amt endet am 8. September.
Unmittelbar vor Beginn der Wahl durch nationale und regionale Abgeordnete stürmten schwer bewaffnete Taliban-Kämpfer ein Gefängnis im Nordwesten des Landes und befreiten mehr als 250 Häftlinge. Mindestens 40 der geflohenen Insassen gehörten den pakistanischen Taliban (TTP) oder der schiitenfeindlichen Terrorgruppe Lashkar-e-Jhangvi an, sagte der Verwaltungschef des Distrikts Dera Ismail Khan, Mushtaq Jadoon, am Dienstag.
(Quelle: salzburg24)