Die Muslim-Liga (PML-N) von Premierminister Nawaz Sharif kritisierte die Entscheidung. "Es wird der Demokratie schaden", sagte PML-N-Senator Mushahidullah Khan. Die Wahl des PML-N-Kandidaten Mamnoon Hussain (73) gilt als ausgemacht.
Damit würde die Muslim-Liga nach dem Parlament und der Regierung auch das Präsidentenamt unter ihre Kontrolle bringen. Hussain ist ein Veteran der Regierungspartei und war in den 1990er Jahren Gouverneur der südlichen Provinz Sindh. Der Staatspräsident hat in Pakistan weitgehend repräsentative Aufgaben.
Die paschtunische Regionalpartei ANP kündigte ebenfalls einen Wahlboykott an. Die zweitgrößte Oppositionspartei, die PTI von Kricketlegende Imran Khan, teilte dagegen mit, ihr Kandidat werde antreten. Das Verfassungsgericht hatte die Wahl wegen der bevorstehenden Eid-Feierlichkeiten zum Ende des Fastenmonats Ramadan auf Antrag der Regierung um eine Woche vorgezogen. Der Präsident wird von den Parlamenten in den vier Provinzen und in Islamabad bestimmt.
Der unpopuläre Amtsinhaber und Witwer der ermordeten Ex-Premierministerin Benazir Bhutto, Asif Ali Zardari, tritt nicht mehr an. Nach dem überwältigenden Sieg der Muslim-Liga bei der Parlamentswahl im Mai wäre er chancenlos gewesen.
(Quelle: salzburg24)