Sein Hauptrivale, Ex-Parlamentspräsident David Bakradse von der Vereinigten Nationalen Bewegung des amtierenden Staatschefs Micheil Saakaschwili, räumte am Abend seine Niederlage ein. Die Umfrage des Senders Rustavi 2 attestierte Margwelaschwili eine Mehrheit von 66,7 Prozent der Stimmen, Bakradse kam hingegen nur auf 20,2 Prozent. Der Kanal Imedi verkündete mit 68 zu 17,1 Prozent einen noch größeren Vorsprung. Die drittbekannteste Kandidatin, Saakaschwilis ehemalige Mitstreiterin und jetzige Rivalin Nino Burdschanadse, landete demnach abgeschlagen im Hintertreffen. Insgesamt hatten sich 23 Kandidaten um das höchste Staatsamt in der 4,5 Millionen Einwohner zählenden Kaukasusrepublik beworben.
Der 44-jährige Akademiker Margwelaschwili verfügt nur über geringe politische Erfahrung, war aber unter dem schwerreichen Regierungschef Bidsina Iwanischwili zeitweise Bildungsminister des Landes. Schon vor der Wahl war er als klarer Favorit gehandelt worden. Der ehemalige Philosophieprofessor war sich seines Sieges gar so sicher, dass er für den Fall eines Ergebnisses unter 50 Prozent seinen freiwilligen Rückzug in Aussicht gestellt hatte.
"Ich gratuliere Giorgi Margwelaschwili zu seinem Wahlsieg und dem Vertrauen, das ihm das georgische Volk ausgesprochen hat", sagte Bakradse schon nach Bekanntwerden der ersten Zahlen. Anhänger von Saakaschwili, der als pro-westlich gilt und nach zwei Amtszeiten nicht mehr kandidieren durfte, hofften letztlich vergebens auf einen Erfolg seines politischen Schützlings.
(Quelle: salzburg24)