Im Irak wird an diesem Mittwoch ein neues Parlament gewählt. Die Zahl der Terroranschläge hat in den vergangenen Monaten stark zugenommen.
Am Montag waren im Bezirk Khanaqin 18 Menschen ums Leben gekommen, als sich ein Selbstmordattentäter inmitten von Anhängern der Patriotischen Union Kurdistans (PUK) in die Luft sprengte. Die PUK-Anhänger hatten sich versammelt, um einer Rede ihres Parteichefs, Staatspräsident Talabani, zu lauschen. Talabani hält sich zur medizinischen Behandlung in Deutschland auf.
Der Irak wählt am Mittwoch ein neues Parlament - den jüngsten Bombenanschlägen mit zahlreichen Toten zum Trotz. Rund 9.000 Kandidaten aus über 275 Parteien gehen ins Rennen um 328 Sitze im Parlament. Einigen Berichten zufolge ist der Ausgang des Urnengangs bisher völlig offen, andere handeln den schiitischen Ministerpräsidenten al-Maliki mangels profilierter Gegner als Favoriten.
Fest steht, dass Maliki mit seiner Rechtsstaats-Koalition eine dritte Amtszeit anstrebt. Iraks Sunniten, die unter dem gestürzten Machthaber Saddam Hussein bevorzugt waren, fühlen sich von Maliki diskriminiert. Die irakische Parteienlandschaft gliedert sich grob in drei Blöcke: in Schiiten, Sunniten und Kurden. Insgesamt acht Mandate sind für religiöse oder ethnische Minderheiten reserviert, fünf davon für Christen, und jeweils einer für Mandäer, Yeziden und Shabaks. Bei den Parlamentswahlen handelt es sich um die ersten seit dem Abzug der US-Armee aus dem Land Ende 2011.
Zu den Parlamentswahlen am Mittwoch sind rund 21 Millionen Bürger aufgerufen. Rund 4.000 stimmberechtigte Iraker in Österreich hatten bereits am vergangenen Sonntag und Montag die Gelegenheit im Wiener Wahlbüro ihre Stimme abzugeben. Die Sicherheitskräfte im Irak waren ebenfalls am Montag zur Wahl aufgerufen, damit sie am Mittwoch zur Sicherung der Abstimmung eingesetzt werden können.
(Quelle: salzburg24)