Mladic hatte sich gegen die Aussage unter Verweis auf seine angeschlagene Gesundheit und den zeitlichen Aufwand für seinen eigenen Prozess geweigert. Er wurde per Beschluss des Haager Gerichtes vom 11. Dezember allerdings dazu verpflichtet.
Karadzic hat nun vorgeschlagen, den früheren Militärchef der bosnischen Serben angesichts seines "schlechten Gesundheitszustandes" täglich nur eineinhalb Stunde lang zu befragen. Die Befragung solle solange wie notwendig dauern, so Karadzic laut bosnischen Medienberichten.
Sowohl Karadzic als auch Mladic haben sich vor dem UN-Gericht wegen Völkermords in Srebrenica und in einigen anderen bosnischen Gemeinden, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit während des Bosnien-Krieges zu verantworten.
Karadzic war im Juli 2008 in Belgrad festgenommen worden, wo er als Heilpraktiker tätig war, Mladic erst im Mai 2011 in einem Vojvodina-Dorf, wo er sich bei einem Verwandten versteckte. Das UNO-Tribunal rechnet damit, ein Urteil gegen Karadzic im Oktober 2015 aussprechen zu können, jenes gegen Mladic erst Ende 2016.
(Quelle: salzburg24)