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Mursi sieht sich als Opfer von Konterrevolution

Veröffentlicht: 26. Juni 2013 23:00 Uhr
Ägyptens Präsident Mursi hat mit einer Ansprache an das Volk versucht, eine Welle von Protesten zu stoppen. Mursi behauptete, die für kommenden Sonntag geplanten Massendemonstrationen würden von korrupten Ex-Funktionären des 2011 gestürzten Regimes von Mubarak gesteuert. "Jede Revolution hat Feinde", sagte der erste Islamist an der Spitze Ägyptens am Mittwochabend vor Anhängern in Kairo.

Oppositionelle wollen am Sonntag - dem ersten Jahrestag seiner Amtseinführung - Mursis Rücktritt und Neuwahlen fordern. Sie haben in den vergangenen Monaten Millionen von Unterschriften unzufriedener Bürger gesammelt, um ihren Forderungen mehr Gewicht zu verleihen. Der Präsident schloss vorgezogene Neuwahlen in seiner Rede aus. Jeder müsse sich an die Spielregeln der Demokratie halten, betonte er.

Bei gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Anhängern und Gegnern des islamistischen Staatschefs wurde in der Stadt Al-Mansura ein Zivilist getötet, 237 weitere Menschen wurden nach Angaben der staatlichen Medien verletzt.

Auf dem Tahrir-Platz in Kairo versammelten sich Hunderte von Gegnern der regierenden Islamisten. Sie riefen Slogans gegen die Muslimbruderschaft, aus der Mursi und ein Großteil der von ihm ernannten Gouverneure und Minister stammt.

Mursi räumte ein, er habe in seinem ersten Jahr im Amt auch Fehler gemacht, ohne diese jedoch näher zu benennen. Er sagte: "Ich entschuldige mich bei allen für das, was auf den Straßen los ist". Der Präsident kündigte "durchgreifende und schnelle Reformen" an, allerdings ohne konkret zu werden. Mehrere Oppositionsparteien haben angekündigt, sie wollten so lange demonstrieren, bis Mursi zum Rücktritt gezwungen wird, so wie Mubarak im Februar 2011.

Viele Ägypter sind unzufrieden mit den regierenden Islamisten, weil die Arbeitslosigkeit, die Kriminalitätsrate und die Lebensmittelpreise gestiegen sind. Außerdem mangelt es derzeit an Benzin und die Stromversorgung ist lückenhaft. Mursi führte die Probleme auf die Hinterlassenschaften des alten Regimes und die Störversuche der Opposition zurück. Er warnte: "Für Wirtschaftswachstum brauchen wir politische Stabilität."

(Quelle: salzburg24)

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