Zum Jahreswechsel fallen die letzten Job-Schranken in der EU: Dann öffnet sich die "westlichen" Arbeitsmärkte auch für Bulgaren und Rumänen. Sie brauchen dann keine Arbeitserlaubnis mehr, um nach Deutschland oder Österreich zu kommen. Noch ist unklar, wie viele das sein werden. Experten erwarten keine Völkerwanderung, wohl aber Zuzug im sechsstelligen Bereich.
Bulgarien und Rumänien sind seit 2007 EU-Mitglieder. Seitdem steigt speziell in Deutschland kontinuierlich der Zuzug aus diesen Ländern. Im September arbeiteten schon 160.000 Bulgaren und Rumänen in Deutschland. Von 2014 an werden jährlich zwischen 100.000 und 180.000 Zuwanderer aus den beiden Ländern erwartet.
Die Zugewanderten aus den beiden Ländern sind bisher durchweg gut qualifiziert, finden aber häufig Jobs nur im weniger attraktiven Dienstleistungssektor, in der Gastronomie zum Beispiel oder als Erntehelfer. 25 Prozent haben nach einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) Hochschulabschluss, 40 Prozent eine Berufsausbildung, 35 Prozent keine Qualifikation.
Die Arbeitslosenquoten der bisher zugewanderten Bulgaren und Rumänen liegen freilich durchweg unter jenen der anderen Ausländergruppen. Vor Ausbruch der Wirtschaftskrise zog es 80 Prozent der bulgarischen und rumänischen Auswanderer nach Spanien und Italien. Seit es dort bergab geht, wird Deutschland für sie attraktiver. Experten sprechen von einem "Umlenkungseffekt".
Bulgarien und Rumänien sind die ärmsten Länder in der EU. Ihr Bruttoinlandsprodukt liegt unter der Hälfte des EU-Durchschnitts.
(Quelle: salzburg24)