Die Präsidentin ziehe es derzeit vor, nicht ein ganze Woche außerhalb des Landes zu sein, berichteten lokale Medien unter Berufung auf einen Präsidentschaftssprecher. Unterdessen formierten sich in zahlreichen Städten wieder tausende Menschen zu Demonstrationen. In Rio de Janeiro, wo am Nachmittag (Ortszeit) das Confederations-Cup-Spiel zwischen Spanien und Tahiti angepfiffen wurde, versammelten sich die Menschen im Zentrum vor der Kirche Candelária, um Protestplakate zu malen.
Sie wollen durch die Stadt ziehen und gegen Korruption und die Milliarden-Ausgaben für die Fußball-WM 2014 protestieren. Sie fordern mehr Investitionen in das Gesundheits- und Bildungssystem. Die Polizei ist im Großeinsatz.
In der Umgebung von Rios Maracana-Stadion blieb es zunächst ruhig, obwohl auch dort Proteste erwartet worden waren. Die Schaufenster zahlreicher Geschäfte entlang der geplanten Marschroute waren mit Brettern zugenagelt. In Sao Paulo sammelten sich die Demonstranten wie schon in den Tagen zuvor in der Nähe der Avenida Paulista, ein zentralen Einkaufs- und Bankenmeile.
In Recife begann schon am Nachmittag ein friedlicher Protestzug, an dem nach ersten Schätzung der Polizei bis zu 30.000 Menschen teilnahmen. Insgesamt waren Aktionen in über 70 Städte Brasiliens geplant. Die Organisatoren hoffen auf insgesamt Hunderttausende Demonstranten, die auf die Straße gehen.
(Quelle: salzburg24)