Die Demonstranten ließen sich wenig von den Versprechen der Präsidentin beeindrucken, die als Reaktion auf die Proteste Änderungen versprach, um Mängel in dem fünftgrößten Land der Welt abzustellen.
Staatschefin Dilma Rousseff, die 2014 vor Präsidentschaftswahlen steht, hatte den Demonstranten die Hand gereicht und erklärt, dass sie die Stimmen der Straße höre. Sie kündigte einen "großen Pakt" an, mit dem unter anderem das öffentliche Nahverkehrssystem verbessert werden soll. Auch sollten mehr Einnahmen aus dem Ölgeschäft in Bildung investiert und Ärzte aus dem Ausland angeworben werden. Wörtlich sagte sie: "Die Stimme der Straße muss gehört und respektiert werden und darf nicht verwechselt werden mit dem Krach und der Grausamkeit einiger Rabauken."
Es sind allerdings gerade diese "Rabauken", die die ganz überwiegend friedlich verlaufenden Demonstrationen prägen. In Belo Horizonte kam es während des Confed-Cup-Spiels Mexiko-Japan zu Straßenschlachten zwischen Randalierern und Polizei. Seit Tagen gibt es landesweit ähnliche Szenen. Die Demonstranten werfen Steine, Flaschen und Metallgegenstände auf Polizisten. Mülleimer, Autos und Busse werden in Brand gesetzt. Die Polizei reagiert mit Tränengas und Gummigeschoßen und setzt gepanzerte Fahrzeuge und berittene Einheiten ein. In einigen Stadtvierteln herrscht nachts das blanke Chaos.
(Quelle: salzburg24)