In Pjöngjang ließ die nordkoreanische Staatsführung bei einer pompösen Militärparade Tausende von Soldaten marschieren und Panzer sowie Fahrzeuge mit Raketen auffahren. Die vom Staatsfernsehen übertragene Heerschau wurde vom jungen Machthaber Kim Jong-un abgenommen, der von Militärs und Chinas Vizepräsidenten Li Yuanchao umgeben war. Der in einem schwarzen Mao-Anzug gekleidete Kim hielt keine Rede.
Die Parade fand auf dem Kim-Il-sung-Platz statt, der mit Zehntausenden von Menschen, darunter Soldaten und Kriegsveteranen sowie Zivilisten gefüllt war. Über ihren Köpfen flogen Militärhubschrauber und Kampfjets.
In einer Ansprache forderte der Leiter des politischen Büros der Volksarmee, Choe Ryong-hae, Nordkorea müsse jederzeit zum Krieg bereit sein. Zugleich betonte er, ein friedliches Umfeld sei wichtig für den wirtschaftlichen Aufbau.
Paraden dieser Art sind für Nordkorea nicht ungewöhnlich. Es war jedoch nach Berichten südkoreanischer Medien das erste Mal seit 1993, dass Pjöngjang eine Militärparade zum Jahrestag der Unterzeichnung des Waffenstillstandsabkommens abhielt, mit dem der Korea-Krieg (1950-53) beendet wurde. In Nordkorea wird der Jahrestag als "Tag des Sieges" gefeiert, obwohl völkerrechtlich nach wie vor Kriegszustand auf der koreanischen Halbinsel herrscht. Ein Friedensvertrag wurde bis zum heutigen Tag nicht geschlossen.
Südkoreas Präsidentin kündigte an, ihr Land werde zusammen mit der internationalen Gemeinschaft alles unternehmen, um Nordkorea von Provokationen abzuhalten. An der Zeremonie vor der Kriegsgedenkstätte in Seoul nahmen etwa 4000 Menschen teil, darunter auch Kriegsveteranen aus den 21 Ländern, die während des Korea-Kriegs Kampf- und Sanitärverbände zur Unterstützung des überfallenen Südens entsendet hatten. An der Seite Südkoreas kämpften UN-Truppen unter Führung der USA. Nordkorea wurde vor allem von chinesischen Verbänden unterstützt.
(Quelle: salzburg24)