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Notstand in Ägypten - Mindestens 278 Tote

Veröffentlicht: 14. August 2013 22:24 Uhr
Nach der gewaltsamen Räumung zweier Protestcamps der Muslimbrüder in Kairo hat die ägyptische Übergangsregierung die Zahl der Todesopfer klar nach oben korrigiert. Landesweit seien 278 Menschen getötet worden, darunter 43 Polizisten, teilte das Gesundheitsministerium am Mittwochabend mit. Die Anhänger des gestürzten Präsidenten Mursi hatten von über 2.200 Toten und 10.000 Verletzten gesprochen.

Nachdem die Polizei die Anhänger des vor sechs Wochen gestürzten islamistischen Präsidenten Mursi aus den Protestlagern vertrieben hatte, stürmten Sympathisanten der Demonstranten öffentliche Gebäude in mehreren Provinzen. Daraufhin rief Übergangspräsident Mansour den Notstand aus. In Kairo und mehreren anderen Provinzen wurde eine Ausgangssperre von 21.00 Uhr bis 6.00 Uhr verhängt. Die Ausrufung des Notstandes ermöglicht Razzien und Festnahmen ohne gerichtliche Anordnung.

Die Polizei setzte bei der gewaltsamen Räumung der beiden Protestlager in Kairo erst Tränengas ein. Die Islamisten gingen mit Steinen und Flaschen auf Sicherheitskräfte los, später wurde von beiden Seiten scharf geschossen. Die Gewalt griff rasch auf andere Teile des Landes über. In der Hafenstadt Alexandria stürmten Islamisten das provisorische Gouverneursgebäude. Zu Ausschreitungen kam es auch in Assiut, Suez, Beni Suef, Al-Sharkiya, Al-Mahalla Al-Kubra und Al-Minia.

Friedensnobelpreisträger ElBaradei legte sein Amt als Vizepräsident nieder. "Ich habe meinen Rücktritt eingereicht, weil ich nicht die Verantwortung für Entscheidungen, mit denen ich nicht einverstanden bin, tragen kann", sagte er nach einem Bericht des Nachrichtensenders Al-Arabiya.

Die Europäische Union und die USA verurteilten die Eskalation der Gewalt. Die ägyptische Regierung verteidigte das gewaltsame Vorgehen der Polizei. In einer Erklärung des Außenministeriums hieß es am Mittwochabend, man bedauere das Blutvergießen. Die Regierung habe jedoch keine andere Wahl mehr gehabt, als die Polizei zur "Durchsetzung des Rechts" aufzufordern.

(Quelle: salzburg24)

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