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NSA überwacht Mexiko intensiver als bisher bekannt

Veröffentlicht: 20. Oktober 2013 09:10 Uhr
Der US-Geheimdienst NSA überwacht Mexiko offenbar weit umfangreicher als bisher bekannt. "Der Spiegel" berichtete am Sonntag unter Berufung auf Dokumente des früheren US-Geheimdienstmitarbeiters Edward Snowden, bereits im Jahr 2010 sei es einer NSA-Spezialabteilung gelungen, in das E-Mail-Konto des damaligen mexikanischen Präsidenten Calderón einzudringen.

Die NSA taufte die Operation demnach "Flatliquid" und vermerkte, das Büro des Staatschefs sei "eine lukrative Quelle". Der "Spiegel" zitierte nach eigenen Angaben aus einem "streng geheimen" NSA-Bericht vom November 2010, eine Spezialabteilung habe einen zentralen Server "im mexikanischen Präsidentennetzwerk infiltriert, um zum ersten Mal überhaupt Zugang zum öffentlichen E-Mail-Konto" Calderóns zu erhalten. Die Mail-Domain werde auch von Mitgliedern des Kabinetts genutzt und beinhalte "Kommunikation über diplomatische und wirtschaftliche Aspekte sowie Führungsfragen", hieß es. Sie biete tiefe Einblicke in Mexikos politisches System.

Neben dem Präsidentennetzwerk verschaffte sich die NSA dem Bericht zufolge Zugang zu den E-Mails diverser ranghoher Funktionäre der Sicherheitsbehörde Mexikos, die für die Bekämpfung des Drogenhandels und der illegalen Migration zuständig ist. Allein aus dieser Operation seien innerhalb eines Jahres 260 Geheimberichte hervorgegangen, die US-Politikern erfolgreiche Gespräche in politischen Fragen sowie die Planung von Investitionen ermöglicht hätten, zitierte der "Spiegel" aus den Dokumenten.

Im September hatte der brasilianische Fernsehsender TV Globo unter Berufung auf Snowden-Dokumente berichtet, dass die NSA bereits während seiner Wahlkampfphase auch Mexikos heutigen Präsidenten Peña Nieto und sein Umfeld überwacht habe. Dabei ging es insbesondere um die Besetzung der Kabinettsposten. Auch die brasilianische Präsidentin Rousseff wurde demnach überwacht. Beide Staatschefs äußerten scharfe Kritik an den Maßnahmen, Rousseff sagte aus Protest einen Besuch in Washington ab.

(Quelle: salzburg24)

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