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Obama: Nordkoreas Atomtest gefährdet den Weltfrieden

Veröffentlicht: 12. Februar 2013 12:10 Uhr
US-Präsident Barack Obama hat den neuen Atomtest Nordkoreas als extrem provokativen Akt verurteilt. Er gefährde die Stabilität in der Region.
SALZBURG24 (Vanessa Pircher)

Das nordkoreanische Atomprogramm sei zudem eine Bedrohung der Sicherheit der USA und der ganzen Welt. "Die USA werden weiterhin alle Schritte unternehmen, die notwendig sind, uns und unsere Verbündeten zu verteidigen", erklärte der Präsident am Dienstag.

Nordkorea hatte zuvor einen unterirdischen Atomtest bestätigt. Die amtliche Agentur KCNA meldete, ein miniaturisierter Sprengsatz mit größerer Stärke als bei früheren Tests sei gezündet worden.

Spindelegger verurteilt Atomtest "auf das Schärfste"

Vizekanzler und Außenminister Michael Spindelegger (V) hat den neuen Atomtest Nordkoreas "auf das Schärfste" verurteilt. "Er ist eine neuerliche eklatante Verletzung der Bestimmungen des UNO-Sicherheitsrates und eine Brüskierung der internationalen Staatengemeinschaft. Durch diese gezielte Provokation stellt sich Nordkorea nur noch tiefer ins internationale Abseits", sagte Spindelegger am Dienstag laut Aussendung.

Schon durch die beiden Raketenstarts im April und Dezember 2012 habe Nordkorea "mutwillig die konstruktiven Bemühungen der internationalen Staatengemeinschaft um eine Stabilisierung der koreanischen Halbinsel untergraben. Die nordkoreanische Politik kann nur als zutiefst unverantwortlich bezeichnet werden", betonte Spindelegger.

Auf der einen Seite setze Nordkorea durch den massiven Ausbau des Nuklearwaffen- und Raketenprogramms auf Konfrontation, während die Basisversorgung der Menschen "in keinster Weise" gewährleistet sei. "Das Regime von Kim Jong-un verhöhnt damit die eigene leidgeprüfte Bevölkerung und schürt bewusst die Unsicherheit auf der koreanischen Halbinsel." Spindelegger erwartet sich "eine klare Verurteilung durch den UNO-Sicherheitsrat".

Zugleich müssten die multilateralen Verhandlungen fortgeführt werden. "Nordkorea muss sich zu nuklearer Abrüstung bekennen und die globalen Verträge akzeptieren", erklärte der Außenminister.

Briten und Japaner warnten vor Bedrohung

Der asiatische Staat habe damit gegen Resolutionen des Weltsicherheitsrates verstoßen, sagte der britische Außenminister William Hague. Die wiederholten Provokationen dienten nur dazu, die Spannungen in der Region weiter zu verschärfen. Großbritannien ist als Atommacht im UNO-Sicherheitsrat vertreten.

Der japanische Premierminister Shinzo Abe sagte, der nordkoreanische Waffentest stelle eine schwere Bedrohung für Japan dar und könne nicht hingenommen werden, zitierte ihn die Nachrichtenagentur Kyodo. Aus seinem Kabinett hieß es, Japan erwarte vom UNO-Sicherheitsrat harte Sanktionen gegen Nordkorea.

Westerwelle: Weitere Sanktionen ins Auge fassen

Der deutsche Außenminister Guido Westerwelle hat den jüngsten Atomtest Nordkoreas "als einen erneuten eklatanten Verstoß gegen Resolutionen des UN-Sicherheitsrats auf das Schärfste" verurteilt. Westerwelle erklärte am Dienstag in Berlin, "weitere Sanktionen gegen das Regime in Pjöngjang" müssten "jetzt ins Auge gefasst werden".

Der Außenminister begrüßte, dass der UN-Sicherheitsrat schon im Laufe des Tages zu einer Dringlichkeitssitzung zusammentreten werde. Eine klare Haltung müsse die Antwort der internationalen Gemeinschaft "auf diese erneute Provokation sein", hieß es in der Erklärung Westerwelles weiter. Auch beim EU-Außenministerrat am kommenden Montag solle darüber beraten werden.

IAEA: "Klare Verletzung" von UNO-Resolutionen

Die Internationale Atomenergiebehörde IAEA (IAEO) hat den nordkoreanischen Atomtest am Dienstag verurteilt. "Das ist zutiefst bedauerlich und eine klare Verletzung der Beschlüsse des UNO-Sicherheitsrats", sagte IAEA-Chef Yukiya Amano in einer ersten Stellungnahme. Nordkorea habe den neuen Atomtest trotz eindringlicher Warnung der internationalen Gemeinschaft durchgeführt.

Auch Nordkoreas Verbündeter China empört

Auch Nordkoreas engster Verbündeter China hat am Dienstag seine "entschiedene Ablehnung" des neuerlichen Atomtests des kommunistischen Staates zum Ausdruck gebracht. China trete für die Nicht-Nuklearisierung der koreanischen Halbinsel ein und wolle die Verbreitung von Atomwaffen verhindern, teilte das Außenamt in Peking in einer Erklärung mit. China hatte bereits die Atomtests Nordkoreas in den Jahren 2006 und 2009 verurteilt, das Regime in Pjöngjang aber weiter unterstützt.

Frankreich drängte auf harte Reaktion

"Frankreich verlangt erneut, dass Nordkorea ohne Verzögerung seine internationalen Verpflichtungen erfüllt und mit der vollständigen, überprüfbaren und irreversiblen Zerstörung seines Atom- und ballistischen Waffenprogramms beginnt", sagte Präsident Francois Hollande laut einer Mitteilung. Nordkorea müsse Handlungen unterlassen, die zu weiteren Spannungen in der Region führen könnten.

Auch die Regierungen der 28 NATO-Staaten verurteilten den Nuklearversuch Nordkoreas. "Dieser unverantwortliche Akt stellt gemeinsam mit dem Raketenstart vom Dezember eine ernste Bedrohung des internationalen Friedens, der Sicherheit und der Stabilität dar", heißt es in einer am Dienstag in Brüssel veröffentlichten Erklärung.

Indien, das ebenfalls über Atomwaffen verfügt, protestierte gegen die "Verletzung internationaler Verpflichtungen" vonseiten Nordkoreas. Dies sei Anlass zu "großer Sorge", hieß es einer Mitteilung des indischen Außenministeriums in Neu-Delhi.

Ashton sieht "krasse Herausforderung"

Die Europäische Union hat den Atomtest Nordkoreas verurteilt. "Dieser Test ist eine weitere krasse Herausforderung des weltweiten Regimes der Nichtverbreitung von Atomwaffen und eine eindeutige Verletzung der internationalen Verpflichtungen Nordkoreas", heißt es in einer Erklärung der EU-Außenbeauftragten Catherine Ashton vom Dienstag in Brüssel.

Der Atomversuch sei eine "ernste Bedrohung für einen dauerhaften Frieden auf der koreanischen Halbinsel und für die regionale und internationale Sicherheit". Die EU wolle mit ihren Partnern eine "nachdrückliche und geschlossene Antwort" erarbeiten, um Nordkorea deutlich zu machen, "dass die ständige Verletzung von Resolutionen des UN-Sicherheitsrates Folgen hat".

(APA)

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(Quelle: salzburg24)

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