Die Sozialisten liegen den Auszählungsergebnissen zufolge in der umkämpften Hauptstadt Tirana und auch in den meisten anderen Wahlkreisen voran.
Vor allem für Rama (48), aber auch für den seit acht Jahren amtierenden Berisha, geht es bei der Wahl um das politische Überleben. Rama konnte Berisha bei der Parlamentswahl vor vier Jahren nicht ablösen; bei den Lokalwahlen 2011 verlor der PS-Chef zudem seinen Bürgermeister-Posten. Verliert er die Wahl, dürften auch seine Tage als Parteivorsitzender gezählt sein.
Berisha - die prägende Figur der albanischen Politik der vergangenen 25 Jahre - wollte im APA-Gespräch jüngst nicht sagen, ob er bei einer Niederlage in der Politik bleibt. Wenn er abgewählt wird, müsste er sich mit der Rolle des Oppositionsführers begnügen; bei der nächsten regulären Wahl, bei der er wieder an die Macht kommen könnte, wäre er 73 Jahre alt.
Der Urnengang war von einer Bluttat überschattet. Ein Beisitzer wurde bei einem Wahllokal erschossen. Die EU hat Wahlen nach europäischen Standards zur Bedingung gestellt, damit sie Albanien den Status eines EU-Beitrittskandidaten zuerkennt. Der EU-Botschafter in Tirana, Ettore Sequi, bezeichnete die Gewalt als inakzeptabel.
Keine der Wahlen in Albanien seit Ende der kommunistischen Diktatur haben westliche Wahlbeobachter wirklich zufriedengestellt. Meist endeten sie in gegenseitigen Anschuldigungen des Wahlbetrugs.
(Quelle: salzburg24)