Der TV-Sender Ora News veröffentlichte Wählernachbefragungen. Demnach erhielt das Lager um die PS landesweit zwischen 52 und 56 Prozent der Stimmen. Das Wahlbündnis um die PD 39 bis 43 Prozent. Solche Befragungen sind allerdings mit großer Vorsicht zu genießen. Mit Ergebnissen wird erst am Montag gerechnet.
Der Urnengang war von einer Bluttat überschattet. Ein Beisitzer wurde bei einem Wahllokal erschossen. Die EU hat Wahlen nach europäischen Standards zur Bedingung gestellt, damit sie Albanien Status eines EU-Beitrittskandidaten zuerkennt. Der EU-Botschafter in Tirana, Ettore Sequi, bezeichnete die Gewalt als inakzeptabel.
Der Wahlkampf war für albanische Verhältnisse dieses Mal ruhig verlaufen. Tote wie in früheren Jahren hatte es bisher nicht gegeben - allerdings ein paar Gewaltakte wie Brandstiftungen und Überfälle mit Verletzten. Aus einigen Wahllokalen wurden am Sonntag Probleme, weil es zu wenige Stimmzettel gab bzw. wegen Verzögerungen gemeldet. Auch von Schlägereien wurde berichtet.
Keine Wahlen in Albanien seit Anfang der 1990er Jahre haben westliche Wahlbeobachter wirklich zufriedengestellt. Meist endeten sie damit, dass die beiden großen Parteien sich gegenseitig des Wahlbetrugs beschuldigten und einen Sieg des jeweils anderen nicht anerkennen wollten. Bei einem knappen Wahlausgang sind Unruhen nicht ausgeschlossen.
(Quelle: salzburg24)