Zuvor waren bei Luftangriffen auf Islamistenstellungen dutzende Aufständische getötet worden, darunter nach Armeeangaben Verantwortliche des Angriffs in Karachi. Ein Militärvertreter in der Regionalhauptstadt Miranshah sagte AFP, der Einsatz habe bereits begonnen. Luftwaffe, Artillerie, Panzer und Bodentruppen seien beteiligt. Tausende Soldaten seien in die Region verlegt worden, insgesamt sollten sich 25.000 bis 30.000 Soldaten an der "Operation Zarb-e-Azb" beteiligen.
Vorangegangen waren nächtliche Luftangriffe auf Stellungen der Islamisten in Nord-Waziristan, bei denen mindestens 80 Aufständische getötet wurden, darunter nach Angaben der Armee auch Verantwortliche des Angriffs auf den Flughafen von Karachi vor einer Woche. Örtliche Sicherheitsbeamte gaben die Zahl der bei den Luftangriffen getöteten Islamisten mit etwa 150 an, was von der Armee nicht bestätigt wurde.
Die nächtlichen Luftangriffe richteten sich den Angaben zufolge vor allem gegen Stellungen usbekischer Kämpfer in der unwegsamen Stammesregion. Unter den Toten sei der mutmaßliche Drahtzieher des Angriffs auf den Flughafen von Karachi, der Usbeke Abu Abdul Rehman Almani, sagte ein Militärsprecher in Miranshah. Talibansprecher Shahidullah Shadid kündigte Vergeltung an.
Die halbautonomen Stammesgebiete an der Grenze zu Afghanistan sind eine Hochburg des Terrornetzwerks Al-Kaida und anderer islamistischer Gruppen wie etwa der Taliban. In den vergangenen Jahren waren zahlreiche Islamisten aus Tschetschenien, Usbekistan, Turkmenistan und Tadschikistan nach Waziristan geströmt, um von dort aus Angriffe gegen westliche Truppen im benachbarten Afghanistan zu führen. Westliche Verbündete wie die USA hatten schon lange auf einen Einsatz von Bodentruppen gegen Al-Kaida und das verbündete Haqqani-Netzwerk in Nord-Waziristan gedrungen.
Die pakistanische Armee steht seit dem Angriff der Talibanorganisation Tehreek-e-Taliban Pakistan (TTP) auf den Flughafen von Karachi unter Druck. Bei dem Anschlag, an dem nach Angaben der Taliban auch usbekische Extremisten beteiligt waren, wurden am 9. Juni 38 Menschen getötet. Die TTP und andere islamistische Gruppierungen kämpfen seit dem Jahr 2007 gegen die pakistanische Regierung, tausende Menschen wurden seither getötet.
Anfang März hatten die pakistanischen Taliban eine Waffenruhe ausgerufen, um Friedensgespräche mit der Regierung in Islamabad zu erleichtern. Wenig später kündigten sie diese jedoch wieder auf. Seitdem gab es vermehrt Anschläge der Taliban und Angriffe der Armee auf Extremistenstellungen.
(Quelle: salzburg24)