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Palästinenser werfen Israel "Mordkomplott" vor

Tawfik Tirawi gab Auskunft zu den Gutachten
Veröffentlicht: 08. November 2013 14:38 Uhr
Falls Palästinenserpräsident Arafat im Jahr 2004 tatsächlich einem Mordkomplott zum Opfer gefallen sein sollte, kommt aus Sicht palästinensischer Ermittler nur Israel als Strippenzieher infrage. Der jüdische Staat sei "der Hauptverdächtige und einzige Verdächtige" in dem Fall, erklärte der Vorsitzende des Palästinensischen Untersuchungskomitees, Tawfik Tirawi, am Freitag in Ramallah.

Es werde "weiterhin gründlich ermittelt, um alle Einzelheiten und Elemente des Falls aufzuklären", so Tirawi weiter. Der Schlüssel zur Lösung und "vollen Wahrheit" über den Tod Arafats liege allerdings in Frankreich. "Wir haben einen Brief an die Franzosen geschickt, um die beschleunigte Weitergabe der Untersuchungsergebnisse zu verlangen", erklärte Justizminister Ali Mhanna. "Und wir warten noch immer", da Frankreich hartnäckig auf die fehlende Justizkooperation mit den Palästinensern verweise.

Arafat war im November 2004 in einem Militärkrankenhaus bei Paris mit 75 Jahren verstorben. Auf Bitte von Arafats Witwe wurde damals keine Autopsie vorgenommen. Die genaue Todesursache blieb daher unklar. Im November 2012 wurden die sterblichen Überreste Arafats dann doch in Ramallah exhumiert. Experten aus Frankreich, Russland und der Schweiz durften Stichproben nehmen.

Von palästinensischer Seite wird seit Jahren der Verdacht geäußert, Israel habe den früheren PLO-Führer vergiftet. Das Außenministerium wies diese Behauptung am Freitag einmal mehr als "hanebüchen" zurück. "Ich mache es so kurz und deutlich wie möglich: Israel hat Arafat nicht ermordet, Punkt", sagte ein Ministeriumssprecher. "Die Palästinenser sollten die grundlose Beschuldigung Israels ohne jegliche Beweise einstellen. Israel hat es nicht getan. Genug ist genug."

Ganz anders sehen das die Palästinenser: Nach am Donnerstag vorgestellten Erkenntnissen der Schweizer Forscher fordern sie, eine internationale Untersuchungskommission zum Tod von Arafat einzusetzen. Die Schweizer Forscher vermuten laut eigenen Angaben eine Einwirkung "von außen" - allerdings könne nicht zweifelsfrei gesagt werden, ob der 20-fach überhöhte Polonium-Wert in den sterblichen Überresten Arafats auch die Todesursache war.

(Quelle: salzburg24)

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