Das bulgarische Parlament hat am Donnerstag nach einer eintägigen Unterbrechung infolge von Krawallen seine Arbeit wieder aufgenommen. Auch die größte Fraktion der konservativen Oppositionspartei GERB stellte vorerst ihren Parlamentsboykott ein, um sich an der ersten Lesung einer umstrittenen Budgetnovelle der neuen Regierung zu beteiligen.
Vor dem Parlament in Sofia forderten Demonstranten erneut den Rücktritt der Regierung der Sozialisten mit der Türkenpartei DPS sowie Neuwahlen. Ministerpräsident Plamen Orescharski erklärte sich zum "gesellschaftlichen Einvernehmen und Dialog bereit". Er appellierte an die Protestbewegung, auf Gewalt zu verzichten.
Die Proteste hatten am 14. Juni begonnen. In der Nacht zum Mittwoch war es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen vor dem Parlament gekommen. Die Sozialisten hatten am Mittwochabend bekräftigt, dass die seit Ende Mai amtierende Regierung nicht auf Druck der Straße zurücktreten werde.