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Polizei räumt erneut Taksim-Platz in Istanbul

Veröffentlicht: 22. Juni 2013 22:38 Uhr
Die türkische Polizei hat das erste Mal seit Tagen wieder Wasserwerfer gegen Demonstranten in Istanbul eingesetzt. Sicherheitskräfte räumten am Samstag den zentralen Taksim-Platz in der Millionenmetropole am Bosporus. Auf dem Platz hatten sich am Abend mehrere zehntausend Menschen versammelt, um gegen die konservativ-islamische Regierung und die Polizeigewalt zu protestieren.

Vor der Räumung hatte die Polizei die Demonstranten vergeblich aufgefordert, die Straßen um den Platz wieder freizugeben. Bis zum Wasserwerfereinsatz war die Demonstration friedlich verlaufen. Die Menschen skandierten Parolen wie "Taksim ist überall" und schwenkten Fahnen mit der Aufschrift "Taksim Solidarität". Der Verkehr auf dem Platz kam weitgehend zum Erliegen. Die Polizei hatte sich zunächst im Hintergrund gehalten.

Zu den letzten schweren Zusammenstößen war es in Istanbul am vergangenen Sonntag gekommen. Vor einer Woche hatte die Polizei den von Demonstranten besetzten Gezi-Park am Taksim-Platz zum zweiten Mal geräumt. Seit gut drei Wochen kommt es in der Türkei zu Protesten gegen die Regierung von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan, die sich an Plänen entzündet haben, den Gezi-Park zu bebauen. An den vergangenen Abenden war es am Taksim-Platz zu stillen Protesten mehrerer hundert Demonstranten gekommen. Zusammenstöße mit der Polizei waren aber ausgeblieben.

Die Türkei steht bei der EU wegen des brutalen Vorgehens der türkischen Sicherheitskräfte gegen Demonstranten in der Kritik. Merkel hatte die Einsätze der türkischen Polizei mit vier Toten und 7500 Verletzten am Montag als "viel zu hart" kritisiert.

Erdogan machte am Samstag Kräfte aus dem In- und Ausland für die heftigen Proteste verantwortlich. Sie hätten die Demonstrationen orchestriert, sagte Erdogan am Samstag in der Schwarzmeer-Stadt Samsun vor rund 15.000 Anhängern seiner islamisch-konservativen Partei AKP. "Wer ist der Gewinner dieser dreiwöchigen Proteste? Die Zins-Lobby, die Feinde der Türkei", sagte der Regierungschef mit Blick auf Spekulanten an den Finanzmärkten. "Wer ist der Verlierer der Proteste? Die türkische Wirtschaft, wenn auch nur zu einem kleinen Teil, der Tourismus."

(Quelle: salzburg24)

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