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Proteste bei Beerdigung Brahmis in Tunis

Veröffentlicht: 27. Juli 2013 16:38 Uhr
In Tunesien haben bei der Beerdigung des ermordeten Oppositionspolitikers Mohamed Brahmi Zehntausende Menschen gegen die herrschenden Islamisten demonstriert. Sie forderten die Regierung am Samstag zum Rücktritt auf und machten den Chef der Regierungspartei Ennahda, Rached Ghannouchi, für das Attentat verantwortlich. Die Polizei ging in Tunis mit Tränengas gegen Demonstranten vor.

Aufgeheizt wurde die ohnehin schon aufgeladene Stimmung von einem Bombenanschlag, der sich wenige Stunden zuvor nahe einer Polizeiwache ereignet hatte. Der Sprengsatz war in einem Polizeiauto versteckt. Opfer gab es keine. Dagegen wurde bei Protesten gegen die moderat-islamische Regierung Augenzeugen zufolge in der Stadt Gafsa ein Mensch getötet.

Der Trauerzug für Brahmi setzte sich am Morgen an dessen Wohnhaus im Vorort Ariana in Bewegung. Mitglieder seiner Familie und Anhänger Brahmis nahmen den mit einer tunesischen Flagge geschmückten Sarg auf die Schultern. Auch viele Trauernde schwenkten Fahnen. "Mit unseren Seelen und unserem Blut werden wir dich rächen, Märtyrer", rief die Menge. Zu den Trauerfeierlichkeiten waren auch mehrere hundert Menschen aus Brahmis Geburtsort Sidi Bouzid angereist, Vertreter der Regierung nahmen hingegen nicht teil.

Die Sicherheitskräfte begleiteten den Trauer- und Protestmarsch mit einem Großaufgebot. Hunderte Soldaten und Polizisten waren an der Strecke postiert, Militärhubschrauber flogen über die Menge hinweg. Brahmi sollte neben dem Grab des im Februar ebenfalls ermordeten Oppositionspolitikers Chokri Belaid beerdigt werden.

Innenminister Lotfi Ben Jeddou zufolge wurden die beiden Politiker mit derselben Waffe erschossen. Der Minister machte eine radikale Salafistengruppe für die Attentate verantwortlich. Präsident Moncef Marzouki hat ein Staatsbegräbnis angeordnet.

Die Ermordung Brahmis am Freitag hatte im ganzen Land Demonstrationen von Anhängern und Gegnern der Regierung ausgelöst. Dabei kam es zu gewaltsamen Ausschreitungen.

(Quelle: salzburg24)

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