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Proteste vor Parlament in Sarajevo fortgesetzt

Veröffentlicht: 07. Juni 2013 16:58 Uhr
In der bosnischen Hauptstadt Sarajevo sind am Freitagnachmittag die Proteste gegen die Behörden, die seit Monaten nicht in der Lage sind, eine Lösung für die Personenregisternummern zu finden, fortgesetzt worden. Nach einem von Studenten organisierten Protestmarsch durch die Stadt schlossen sich ihnen vor dem Parlament laut Medienberichten Demonstranten aus Tuzla an.

Auch aus anderen Landesteilen wurden Kundgebungsteilnehmer erwartet. Die Kontroverse verhindert, dass neue Personenregisternummern erteilt werden, ohne die wiederum keine Reisepässe oder Krankenkassen-Karten ausgestellt werden können. Laut Medienberichten gingen am Freitag bisher mehr als 2.500 Personen auf die Straße. Proteste hatte es am Vormittag auch in der herzegowinischen Stadt Mostar gegeben.

Wütende Bürger, vorwiegend junge Menschen, hatten am Donnerstag das Parlament gut zwölf Stunden lang blockiert und Parlamentarier, Parlamentsangestellte sowie Teilnehmer eines internationalen Bankertreffens daran gehindert, das Gebäude zu verlassen. Die Polizei hatte die Eingeschlossenen in den frühen Morgenstunden aus dem Parlament evakuiert.

Der Streit um die Personenregisternummern dreht sich eigentlich um die Bezirksgrenzen. Vertreter des kleineren Landesteils, der Serbischen Republik, sind dagegen, dass bei der Vergabe der Personenregisternummern die Entitätsgrenzen überschritten werden. Ein konkretes Beispiel dafür ist die Hauptstadt Sarajevo. Serben widersetzen sich einheitlichen Personenregisternummern für das gesamte Stadtgebiet. Die Vororte, die zur Serbischen Republik gehören, sollen ihrer Meinung nach ausgeklammert bleiben.

Bosnische Analysten haben die Unmutsbekundungen aus der Bevölkerung am Freitag meist positiv kommentiert. Die Bürger hätten zum ersten Mal seit dem Bosnien-Krieg zwischen den Volksgruppen 1995 gezeigt, dass sie nicht mehr bereit seien, sich ausschließlich nach ethnischen Prinzipien zu richten, hieß es dazu. Heftige Kritik kam dagegen von bosnisch-serbischen Politikern.

(Quelle: salzburg24)

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