Angeklagt sind unter anderem die langjährigen Spitzenbosse der Mafia Salvatore Riina und Antonino Cina sowie die Mafiosi Leoluca Bagarella und Giovanni Brusca, der prominente Carabinieri-Hauptmann Giuseppe Donno und bekannte Politiker wie der Vertrauensmann von Ex-Premier Silvio Berlusconi, Marcello Dell' Utri und Ex-Telekommunikationsminister Calogero Mannino.
Wegen Mafia-Verstrickungen und Verleumdung muss sich auch Massimo Ciancimino, Sohn des langjährigen Bürgermeisters von Palermo, Vito Ciancimino, verantworten. Ciancimino, der wegen Geldwäsche bereits zu drei Jahren Haft verurteilt worden war, ist ein Schlüsselzeuge in mehreren Mafia-Untersuchungen. Als ausschlaggebend gelten seine Zeugnisse über mögliche Verstrickungen zwischen der Cosa Nostra und dem Staat in den 90er-Jahren.
Laut Massimo Ciancimino hatte die Cosa Nostra Anfang der 90er-Jahre eine Reihe von Forderungen an den Staat gestellt, unter anderem die Abschaffung der für Mafiosi erschwerten Haftbedingungen. Dafür wollte die Mafia keine weiteren Anschläge wie jene verüben, die 1992 zum Tod der Anti-Mafia-Jäger Giovanni Falcone und Paolo Borsellino geführt hatten.
178 Personen wurden von der Staatsanwaltschaft von Palermo als Zeugen vorgeladen, darunter Italiens Staatschef Giorgio Napolitano und Senatspräsident Pietro Grasso. Dieser zählte zu den prominentesten Anti-Mafia-Staatsanwälten in Italien. Der Anti-Mafia-Verband "Libera" will als Nebenkläger am Verfahren teilnehmen.
(Quelle: salzburg24)