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Pussy-Riot-Mitglieder wollen weiter protestieren

Veröffentlicht: 26. Dezember 2013 13:38 Uhr
Die freigelassenen Pussy-Riot-Mitglieder Maria Alechina und Nadeschda Tolokonnikowa wollen weiter gegen das herrschende System unter Russlands Präsident Putin kämpfen. "Wir werden nach neuen Aktionsformen suchen und für Bürgerrechte eintreten", sagte Alechina am Mittwoch "Spiegel Online". Auch Tolokonnikowa hatte zuvor gesagt, sie bleibe politisch aktiv.

Nach ihrer vorzeitigen Haftentlassung aufgrund einer Amnestie trafen sich die beiden Aktivistinnen in Ostsibirien. "Ohne Protestkunst wäre unser Leben leer", sagte Alechina. Einen Auftritt bei kommerziellen Konzerten schloss die 25-Jährige aus. "Aber wir wollen darüber sprechen, was wir während der zwei Jahre Haft gesehen haben."

Einen Kurswechsel in der russischen Politik sieht Alechina nicht - auch nicht nach der Freilassung des früheren Ölmagnaten Michail Chodorkowski. "Das ist kein Tauwetter. Im Gegenteil", sagte sie "Spiegel Online". Das Parlament beschließe immer noch im Eiltempo Gesetze, "die denkende Menschen letztlich zwingen, auszuwandern". Die Staatsmedien seien voller antiwestlicher Propaganda, und die Hardliner bekämen immer mehr Möglichkeiten in die Hand, "Bürger einfach festzunehmen, auch aus politischen Gründen".

Ihre Bandkollegin Tolokonnikowa hatte am Montag in einem Radiointerview gesagt: "Ich werde meine politischen Aktivitäten nicht beenden, weil ich mich für dieses Land verantwortlich fühle, in dem ich lebe, und ich werde es auch nicht verlassen."

Alechina und Tolokonnikowa waren am Montag auf Grundlage eines Amnestiegesetzes vorzeitig aus ihren Gefängnissen entlassen worden. Beide waren im Februar 2012 nach einem Putin-kritischen "Punkgebet" in einer Moskauer Kirche wegen "Rowdytums" zu zwei Jahren Lagerhaft verurteilt worden. Ihre Mitstreiterin Jekaterina Samuzewitsch kam später auf Bewährung frei. Die Urteile hatten weltweit Proteste ausgelöst.

Tolokonnikowas Mann Pjotr Versilow sagte der Nachrichtenagentur AFP, die beiden Aktivistinnen hätten Pläne besprochen, "eine vollwertige Organisation für die Hilfe von Gefangenen" mit dem Namen "Sona Prawa" (Rechtszone) zu gründen. Beide Regierungskritikerinnen hatten sich mehrfach über die Lebensbedingungen in den russischen Straflagern beschwert, Tolokonnikowa war deshalb in einen Hungerstreik getreten.

(Quelle: salzburg24)

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