Der sozialdemokratische Premier Zoran Milanovic, der beim Urnengang am Sonntag gegen die Verfassungsänderung stimmte, sagte: "Ich hoffe, dass wir das letzte Mal so ein Referendum mit so einer Frage abhalten." Es sei ein "trauriges und sinnloses Referendum", so Milanovic in Zagreb.
Einige Stunden später kündigte der Premier bei einer Parteiveranstaltung in Sibenik ein Gesetz zur eingetragenen Partnerschaft an, bei dem die Partner, egal welcher sexuellen Orientierung, die gleichen Rechte bekommen sollen. Die Regierung werde das in den kommenden Wochen beschließen, sagte Milanovic zu Journalisten.
Oppositionschef Tomislav Karamarko von der rechtskonservativen HDZ (Kroatische Demokratische Gemeinschaft) stimmte am Sonntag für die Verfassungsänderung. "Wir wollen die traditionellen Werte schützen und wollen niemandem seine Rechte streitig machen, sondern lediglich unsere Rechte behalten", sagte Karamarko nach der Stimmabgabe.
Das Referendum war von der kirchennahen Organisation "Im Namen der Familie" initiiert worden. Diese sorgte am Vortag zum Referendum für einen Eklat, indem sie zahlreichen Medien die Akkreditierung für die Berichterstattung aus ihrer Zentrale verweigerte. Andere Medienhäuser sagten aus Protest ihre Berichterstattung aus dem Zentrum der Organisatoren ab.
(Quelle: salzburg24)





