Die Aktivisten befestigten die russische Fahne an einem Balkon des Gebäudes, was von einer Menschenmenge mit Jubelrufen begrüßt wurde. Unter den etwa 1.500 Demonstranten riefen zahlreiche Teilnehmer "Russland, Russland". Die rund 500 Einsatzkräfte der Polizei beobachteten die Szenerie, griffen aber nicht ein. Donezk ist die Heimatstadt des gestürzten pro-russischen Präsidenten Viktor Janukowitsch.
In der nahe gelegenen Stadt Lugansk stürmten pro-russische Aktivisten ein Gebäude der Staatsanwaltschaft. Der Nachrichtenagentur Interfax zufolge besetzten Demonstranten später auch das Gebäude der Regionalregierung in Charkow, der zweitgrößten Stadt der Ukraine nach Kiew.
Innenminister Arsen Awakow beschuldigte den russischen Präsidenten Wladimir Putin, die Unruhen zu schüren. Wegen der Proteste sagte der ukrainische Präsident Alexander Turtschinow eine für Montag geplante Reise nach Litauen ab. Turtschinow werde zu einer Krisensitzung mit den Chefs der Sicherheitsbehörden zusammenkommen, begründete der Pressedienst des Parlaments die Entscheidung.
Nach der Eingliederung der Halbinsel Krim durch Russland wächst die Sorge, dass die Regierung in Moskau die Lage auch im Osten der Ukraine destabilisieren und Truppen in das Nachbarland einmarschieren lassen könnte. Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel warnte Russland vor einem solchen Schritt und drohte mit Wirtschaftssanktionen. . Österreichs Außenminister Kurz warnte seinerseits am Samstag erneut vor einem NATO-Beitritt der Ukraine. Ein solcher Schritt könnte von Russland "als Provokation" angesehen werden.
(Quelle: salzburg24)