Kutscherena erklärte erneut, Snowden werde zumindest vorläufig in Russland bleiben. Sein Mandant denke, dass eine Reise nach Lateinamerika aufgrund möglicher Auslieferungsgesuche der US-Regierung nicht sicher wäre. Venezuela und Bolivien hatten dem 30-Jährigen Asyl angeboten, der Informationen über britische und US-Spähprogramme an Medien weitergegeben hat und deshalb von den USA wegen Spionage gesucht wird.
Bereits am Dienstag hatten russische Behörden erklärt, eine Prüfung von Snowdens Asylgesuch könne bis zu drei Monate dauern. Am Mittwoch betonte Präsident Wladimir Putin, Snowden müsse alle Aktivitäten einstellen, die den Beziehungen zwischen den USA und Russland Schaden zufügen könnten. "Wir haben unsere eigenen Ziele, darunter auch einige betreffend die Entwicklung der Beziehungen mit den Vereinigten Staaten", sagte der Präsident. Zugleich betonte er aber, dass Russland eine von den USA unabhängige Außenpolitik führe.
Aus Washington hatte es zuvor geheißen, die USA bemühten sich weiterhin um eine Auslieferung Snowdens. Es gebe hinreichende Gründe, ihn auszuliefern. Den IT-Experten forderten die USA auf, sich den amerikanischen Behörden zu stellen. "Er sollte nach Hause kommen und den Mut haben, den kriminellen Anschuldigungen gegenüberzutreten", sagte US-Außenamtssprecher Patrick Ventrell am Dienstag in Washington.
Auch die USA zeigten sich bemüht, das Verhältnis mit Russland nicht zu verschlechtern. Es gebe gegenwärtig keine Überlegungen, die Reisepläne von Präsident Barack Obama zu ändern, betonte das Weiße Haus. Obama will Anfang September nach Moskau reisen und danach zum G-20-Gipfel nach St. Petersburg.
(Quelle: salzburg24)