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Streiks in Griechenland - Demos schwach besucht

Veröffentlicht: 06. November 2013 14:24 Uhr
Aus Protest gegen Sparmaßnahmen und hohe Arbeitslosigkeit haben am Mittwoch in Griechenland umfangreiche Streiks weite Teile des Landes lahmgelegt. Anlass war ein Besuch von Vertretern der Geldgeber von EU, Internationalem Währungsfonds und Europäischer Zentralbank, die die Voraussetzungen für die Freigabe weiterer Finanzhilfen prüfen. Die Beteiligung an den Kundgebungen war aber gering.

Es war bereits der 35. Streik dieser Art seit Ausbruch der schweren Finanzkrise im Jahr 2010, berechneten griechische Medien. Das Motto der Arbeitsniederlegungen lautete: "Keine Entlassungen und Kürzungen mehr. Gemeinsam können wir es durchsetzen." Den Vertretern der "Troika" riefen die Menschen zu: "Nehmt euer Sparprogramm mit und haut ab." Um die Mittagszeit gingen aber nur etwa 7.000 Menschen in Athen und etwa 2.000 in der Hafenstadt Thessaloniki auf die Straßen. Die Demonstrationen verliefen friedlich und wurden wegen strömenden Regens schell aufgelöst, teilte die Polizei mit.

Staatsbedienstete, Lehrer sowie Eisenbahner legten für 24 Stunden die Arbeit nieder. Busfahrer in Athen gingen für sechs Stunden in den Ausstand. Krankenhausärzte behandelten nur Notfälle. Erhebliche Probleme gab es auch bei der Küstenschifffahrt. Wegen einer dreistündigen Arbeitsniederlegung der Angestellten der zivilen Luftfahrt kam es um die Mittagszeit zu Behinderungen und Verspätungen im Flugverkehr, vor allem auf Inlandsflügen. Auch zahlreiche Museen blieben geschlossen. Journalisten legten für fünf Stunden die Arbeit nieder: Während des Ausstands gab es im Radio und Fernsehen nur Nachrichten, die die Streiks betrafen.

Zu den Arbeitsniederlegungen hatten die beiden größten Gewerkschaftsverbände GSEE und ADEDY aufgerufen. Sie sprachen zwar von einem Generalstreik. Verkäufer in Supermärkten, Taxi- und U-Bahn-Fahrer sowie die Angestellten von Banken und Hotels nahmen aber nicht am Streik teil.

Im krisengeplagten Griechenland schrumpft die Wirtschaft seit sechs Jahren. Vor allem junge Leute leiden schwer: Mehr als 60 Prozent der Menschen unter 24 Jahren haben keinen Job. Einen ersten Silberstreif gibt es - 2014 soll es erstmals nach Regierungsschätzungen ein kleines Wachstum von 0,6 Prozent geben. Die Arbeitslosigkeit soll von 27 Prozent in diesem Jahr auf 26 Prozent fallen.

(Quelle: salzburg24)

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